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MV Agusta will im Superpremium-Segment auftrumpfen

Von Rolf Lüthi
MV Agusta – ein bedeutender Markenname

MV Agusta – ein bedeutender Markenname

Ohne Privatisierung des Rennteams wäre MV Agusta nach der Saison 2015 aus der Superbike- und Supersport-WM ausgestiegen. Mit neuem Investor will die Nobelmarke zurück zu alten Stärken.

Andrea Quadranti übernahm vergangenen Winter die Geschicke des MV-Agusta-Werksteams. Obwohl es weiterhin unter dem Namen MV Agusta Reparto Corse firmiert, hat das Team mit einem Werksteam kaum etwas zu tun. Die Finanzierung liegt ebenso bei Quadranti, wie die Entwicklung es Motorrades. MV Agusta steuert lediglich technisches Wissen sowie vergünstigte Teile bei.

Der neueste Finanzdeal der schon mehrfach in finanzielle Schieflage geratenen Nobelmarke, wird auf den Rennsport deshalb kaum eine Auswirkung haben. Die internationale Investorenfirma Black Ocean Group und MV Agusta Holding haben eine bindende Vereinbarung für eine Kapitalerhöhung unterzeichnet. Gleichzeitig soll bei MV Agusta mit der Umsetzung eines Restrukturierungsplans begonnen werden.

Black Ocean, Teil der internationalen Holding Ocean Group, ist eine Investment-Firma, gegründet von den Unternehmern Oliver Ripley und Timur Sardov, mit Niderlassungen in New York, London und Luxeburg. Black Ocean hat in Technologiefirmen, Fliegerei, Immobilien und Landwirtschaft investiert.

«Wir sind sehr erfreut, Teil einer italienischen Motorrad-Ikone zu werden und motoviert durch die Möglichkeit, MV Agusta zu einer internationalen Marke und führenden Marke auszubauen», sagte Ripley, Geschäftsführer von Black Ocean.

Giovanni Castiglioni, CEO von MV Agusta, kündigte an: «Ich bin sehr zufrieden ob der Vereinbarung mit Black Ocean. Neben der Kapitalerhöhung, welche die Zukunft von MV Agusta sichert, bin ich mir sicher, dass Herr Sardov, Herr Ripley und ihr global tätiges Team mit ihrer unternehmerischen Erfahrung und ihren Management-Fähigkeiten zur Konsolidierung von MV Agusta als Schlüsselmarke im Superpremium-Segment des Motorradmarks beitragen können.»

Über die Details des Vertrags wurde Stillschweigen vereinbart. Sicher ist, dass MV Kapital braucht, um die Zulieferer zu bezahlen. Nur so kann eine kontinuierliche Produktion wieder in Gang kommen. Zudem scheint es finanziell kaum aufzugehen, aufwändig gefertigte, konkurrenzlos schön designte Motorräder zu Preisen knapp über Japan-Niveau zu verramschen. In diese Richtung deutet auch die Ankündigung, sich (wieder) im genannten Superpremium-Segment zu konsolidieren.

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