MotoGP: Das Saisonfinale ist in Barcelona

Markus Reiterberger: «Können so nicht weitermachen»

Von Ivo Schützbach
Markus Reiterberger erwartet mehr von sich und seinem Team

Markus Reiterberger erwartet mehr von sich und seinem Team

Während Althea-BMW-Teamkollege Jordi Torres im ersten Superbike-Rennen in Buriram/Thailand auf den respektablen siebten Platz brauste, strandete Markus Reiterberger auf Rang 14.

Markus Reiterberger ist keiner, der die Schuld erst bei anderen sucht. Der Bayer aus dem Landkreis Traunstein fasst sich immer erst an die eigene Nase, doch auch er kann nicht schneller fahren, als es sein Motorrad zulässt.

Der zweifache Deutsche Meister hat mehrfach bewiesen: Wenn ihm die S1000RR taugt, dann ist er schnell. So schnell, dass er 2016 in Buriram in die Top-5 brauste.

Von diesen war er im ersten Rennen am Samstag weit entfernt, nach 20 Runden oder 91,08 Kilometern fehlten ihm erschütternde 40,14 sec auf Sieger Jonathan Rea (Kawasaki) und über 14 sec zu BMW-Teamkollege Jordi Torres.

Mit seinen zwei Punkten von Buriram hält Reiterberger nun bei insgesamt neun, was WM-Rang 14 bedeutet.

In seinem klimatisierten Container im Buriram-Fahrerlager erklärte Reiti SPEEDWEEK.com im Vier-Augen-Gespräch was schief lief.

Markus, nach dem Qualifying am Freitag hast du mir gesagt, dass deine größte Befürchtung ist, dass es am Samstag keinen Schritt mehr nach vorne gibt. Das ist eingetreten?

Ja, es kam genau so. Von Freitag auf Samstag haben wir einen Schritt gemacht, den sich das Team ausgedacht hat, aber leider war das schlechter. Wir gingen dann zurück zur alten Abstimmung und haben für die Superpole noch mal was probiert. Von dort sind wir wieder zurück.

Im Rennen waren wir, genau wie in Australien, so weit wie am Freitag – alle anderen haben sich verbessert.

Meine ersten drei Runden waren wirklich schlecht, ab dann bin ich bis zum Schluss relativ konstante Zeiten gefahren.

Der Start war okay, die ersten Kurven habe ich einen Platz verloren. In der letzten Kurve kam auf einmal Krummenacher daher, er ist fast übers Vorderrad abgeschmiert und hat mich beinahe abgeräumt. Dabei habe ich drei oder vier Positionen verloren, dann habe ich mich auch noch verbremst und war 17. Das hat mein ganzes Rennen schon am Anfang zunichte gemacht.

Du warst aber auch von der Pace nicht mehr dort, wo du am Freitag warst.

Ich wurde zumindest bis zum Schluss hin immer schneller, und fuhr in der 17. Runde eine 1:34er-Zeit, was nicht so schlecht ist und für die Top-10 auf alle Fälle gereicht hätte.

Am Schluss habe ich Savadori überholt, war wieder an Krummi dran, er hatte in Kurve 7 aber irgendetwas und hat mitten in der Kurve voll den Speed verringert, ich bin ihm fast hinten drauf gefahren. Ich musste das Motorrad aufstellen, bin noch einmal geradeaus gefahren, dann ist mir Savadori wieder durchgeschlüpft. Sonst wäre ich zwei Plätze besser gewesen.

Im Prinzip habe ich das Rennen in der ersten Runde verloren.

Weshalb hört das Team beim Set-up nicht auf dich, sondern zieht sein Ding durch?

Sie hören schon auf mich, ich habe ein paar Vorschläge gemacht. Aber ich kann auch nur vermuten. Ich bin nur der Fahrer und kann Aussagen treffen, die technischen Entscheidungen muss das Team aus den Daten und der Erfahrung heraus treffen. Leider haben wir da nie den richtigen Weg eingeschlagen – mal wieder.

Sind sie technisch nicht in der Lage deine Aussagen umzusetzen, oder machst du die falschen Aussagen?

Ich denke schon, dass ich relativ gute Aussagen mache, ich bemühe mich zumindest immer. Ich versuche mich einzugliedern, wir kommen aber leider nicht vorwärts.

Nach der Superpole war ich richtig sauer, so wie es ist, können wir nicht weitermachen. Wir brauchen Änderungen in die richtige Richtung.

Jordi Torres wurde im Rennen Siebter, war nach der Superpole und Startplatz 10 aber auch mächtig angefressen.

Wir treffen beide ähnliche Aussagen, wir sind da nicht weit auseinander. Er ist halt immer wieder schneller. Ich hätte viel näher an ihm dran sein können, wäre die erste Runde anders verlaufen.

Letztes Jahr wurdest du in Buriram Fünfter: Was war im ersten Rennen dieses Jahr anders? Du hast über 40 Sekunden Rückstand auf den Sieger.

Eigentlich nichts, das Moped ist ähnlich gefahren, ich fuhr die gleiche Pace. Probleme, die wir jetzt haben, hatten wir letztes Jahr auch. Wir sind mehr oder weniger auf dem gleichen Level – der Rest wurde schneller.

Man muss aber auch die Fehler von mir sehen. Torres ist gleich schnell wie letztes Jahr, da muss ich hin – irgendwie.

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