Red Bull Honda: Unterschiedliche Probleme der Fahrer
Nach dem Qualifying in Buriram gingen die Meinungen der Honda-Piloten Stefan Bradl und Nicky Hayden weit auseinander. Während der Bayer zumindest kleine Verbesserungen am Motorcharakter und der Elektronik ausmachte und den direkten Einzug in Superpole 2 nur um 0,173 sec verpasste, meinte Hayden, dass «alles schlechter ist als auf Phillip Island».
SPEEDWEEK.com setzte sich mit Hondas Technical Manager Pieter Breddels zusammen und ließ sich erklären, weshalb sich die gemachten Änderungen am Motorcharakter und dem Mapping für den einen Fahrer positiv auswirken und für den anderen nicht.
«So schaut es wirklich aus», hielt Breddels fest. «Fangen wir mit Stefan an. Bei ihm haben wir mit dem Set-up weniger Schritte auf einmal gemacht. Am Freitagmorgen war es nicht gut, da gingen wir in die falsche Richtung. Am Nachmittag fanden wir die richtige Richtung und arbeiteten in kleinen Schritten weiter. Wir hatten etwas Angst, dass wir wieder zu viel auf einmal machen. Mit Nicky hatten wir zwei Probleme: Zum Einen die Fahrwerksabstimmung, die erledigten wir vom Morgen bis zum Mittag. Das zweite Problem war die Motorbremse. Im Fernsehen konnten man sehen, wie er deswegen im zweiten Qualifying die letzte Kurve verpasste, das war eigentlich eine gute Runde.»
Der großgewachsene Niederländer weiter: «Wir sammeln Erfahrungen. Das ist ein anderer Motor, er reagiert anders. Natürlich war Nicky nicht glücklich. Dass er aber sagt, dass nichts vorwärts geht – ich weiß nicht. Ich denke, es geht vorwärts. Aber durch die Probleme mit der Motorbremse hat er das nicht erkannt.»
Hayden blieb auf Platz 13 hängen, 0,258 sec hinter Teamkollege Bradl.
Im einzigen freien Training am Samstagmorgen steigerte sich der Amerikaner um 0,301 sec und fuhr in 1:34,648 min auf Platz 12. Auf die Bestzeit von Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) verlor Hayden erschreckende 1,651 sec. Allerdings liegt schon der Zweitplatzierte Chaz Davies (Ducati) über 6/10 sec zurück.
Es zeichnet sich ab: Mit Top-10-Platzierungen kann Honda auch in Thailand unter normalen Umständen in den Rennen am Samstag und Sonntag kaum rechnen.
Der radikale Reifenverschleiß von Phillip Island soll auf dem Buriram International Circuit deutlich geringer ausfallen. Breddels: «Zumindest teilweise haben wir dieses Problem gelöst. Aber es ist extrem heiß hier, es ist also auch extrem schwierig, das Tempo zu behalten. Wir werden erst im Rennen sehen, wie groß unser gemachter Schritt ist.»