Markus Reiterberger (9.) musste viel Risiko eingehen
Markus Reiterberger
Wie in Australien beendete Markus Reiterberger das Qualifying in Thailand in den Top-10 und steht damit am Samstagmorgen direkt in Superpole 2, in der die Startplätze 1 bis 12 ausgefahren werden.
Erstaunlich: Der Obinger fährt schon jetzt 3/10 sec schneller als in seiner besten Rennrunde 2016. «Nicht nur das, sogar schneller als meine beste Zeit überhaupt hier», grinste Reiti. «Ich fuhr zuvor nie schneller als 1:34,7 min»
In 1:34,410 min preschte Reiterberger auf Platz 9, zur Bestzeit von Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) fehlt ihm eine knappe Sekunde.
«Wir haben für das zweite Qualifying ein paar Änderungen an der Gabel und dem Stoßdämpfer vorgenommen», erklärte er SPEEDWEEK.com. «Ich habe mir zwischen Australien und Thailand viele Gedanken gemacht und das auch mit meinem Öhlins-Mann und meinem Crew-Chief Francesco besprochen. Jetzt habe ich mehr Bremsstabilität. Am Hinterrad ist es deutlich besser, jetzt müssen wir noch die Gabel hinbekommen – mit der bin ich am Limit.»
Den Einzug in Superpole 2 sicherte sich Reiti in letzter Sekunde: «Zehn Minuten vor Schluss lag ich auf Platz 10, mir war klar, dass ich noch mal eine gute Zeit hinpressen muss. Ich holte mir einen neuen Satz Reifen, fuhr raus, das Hinterrad drehte aber so extrem durch, dass ich gleich wieder an die Box kam. Fast hätte ich den direkten Einzug in Superpole 2 verpasst, weil der Luftdruck zu hoch war. Sie ließen dann Luft ab und es war um Welten besser. Ich hatte dann aber nur noch eine Runde, statt der fünf geplanten. Die war zum Glück 1:34,4 min – wenn auch mit viel Risiko.»
Der zweifache Deutsche Superbike-Meister blieb damit knapp vor den Aprilia-Piloten Eugene Laverty und Lorenzo Savadori sowie Stefan Bradl (Red Bull Honda). Auf Althea-Teamkollege Jordi Torres (7.) büßte er 0,165 sec ein.
«Die Platzierung ist okay, die Top-10 sind optimal», meinte der überzeugte Metallica-Fan, der am Donnerstag seinen 23. Geburtstag feierte. «Mit dem Set-up bin ich aber noch nicht ganz zufrieden, auf der Bremse habe ich Probleme. Das normale Bremsen ist okay, beim Einlenken hatte ich aber einige kritische Phasen. Von Jordi bin ich nicht so weit weg, seine Pace ist nur ein paar Zehntelsekunden schneller. Ich hoffe, dass wir am Samstag einen Schritt in die richtige Richtung schaffen und nicht wie in Australien stehen bleiben.»
In Australien konnte Reiti den Qualifyer in der Superpole nicht nützen und landete nur auf Startplatz 12. Um in Buriram besser abzuschneiden, muss er die Probleme mit der Gabel lösen. «Ich kann nicht den ganzen Federweg nützen», erklärte er. «Das kommt vermutlich daher, weil wir eine extrem harte Abstimmung fahren. Diese kommt von meinem Stil, weil ich so hart bremse. Vielleicht müssen wir einen anderen Weg einschlagen, damit ich früher bremsen und mehr Schwung mitnehmen kann. Momentan ist es so, dass wenn ich hinten mehr Grip habe, dann schiebt es am Kurveneingang übers Vorderrad. Ich arbeite an meinem Fahrstil. Theoretisch muss ich früher bremsen, damit ich Mitte der Kurve nicht so weit gehen muss. Aber so ist der Stil des Motorrades: Auch wenn ich früher bremse, fährt das Motorrad in der Kurve weit – das müssen wir ändern.»