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Neue RSV4 ein Flop? Aprilia setzt auf altes Chassis

Von Ivo Schützbach
Milwaukee Aprilia ist zuversichtlich, dass Eugene Laverty und Lorenzo Savadori bei der Superbike-WM in Thailand deutlich weiter vorne landen, als beim Saisonauftakt. Nach dem ersten Qualifying sieht es nicht danach aus.

Die Ränge 11 und 12 für Lorenzo Savadori und Eugene Laverty und über 1,2 sec Rückstand auf die Bestzeit von Jonathan Rea (Kawasaki) lassen nicht vermuten, dass Aprilia für Buriram der große Wurf gelungen ist.

Dabei ist das Milwaukee-Team zuversichtlich, die Schmach von Australien wettzumachen – dort war ein achter Platz das Maximum für Aprilia.

SPEEDWEEK.com sprach mit Team-Koordinator Mick Shanley.

Mick, was habt ihr an der Aprilia seit Australien geändert?

Wir haben die Elektronikstrategie für die Motorbremse geändert, die war wohl etwas zu kompliziert und verhielt sich teilweise seltsam. Die Selbstkorrektur hatte seltsame Auswüchse, das rief zahlreiche Probleme hervor. Für Buriram entschieden wir uns für eine Strategie, die für den Fahrer vorhersehbarer und natürlicher ist.

Eugene pushte im zweiten Rennen deutlich stärker als während der Tests, er versteht den Pirelli-Vorderreifen immer besser. Dabei wurde ihm klar, dass das Chassis nicht so steif ist, wie er es haben möchte.

Das sind die größten Änderungen für Buriram, wir gingen zurück zu seinem 2013-Chassis. Während der Wintertests hatte er es probiert, sah aber keinen Vorteil darin.

Das alte Chassis ist sehr ähnlich, nur die Motorposition ist heute anders.

Das hängt mit dem neuen technischen Reglement zusammen?

Richtig. Als Eugene das Motorrad 2013 fuhr, war der Motor höher im Chassis eingebaut, damals durfte Aprilia das noch variieren. Heute muss er so eingebaut werden, wie das Motorrad homologiert wurde – und diese Position ist niedriger.

Hinzu kommt, dass der neue Tank weiter hinten und weiter unten positioniert ist. Auf Phillip Island war es deswegen schwierig, dass die Fahrer ein Gefühl für den Vorderreifen finden.

Aprilia hat sich von der Neuanordnung des Tanks Verbesserungen versprochen – ein Flop?

Als wir in Portimao testeten, wirkte sich das positiv aus, in Phillip Island bremst man aber nicht so stark. Wir hoffen, dass wir in Buriram weniger Sorgen haben.

Aprilia-Rennchef Romano Albesiano ging im Winter davon aus, dass das neue Motorrad deutlich besser sein würde, doch in Australien habt ihr eine herbe Niederlage erlitten.

Das kam für alle unerwartet. Gut war, dass Romano vor Ort war, er konnte die Probleme aus erster Hand sehen. Auch er war überrascht.

Ich glaube, dass es auch für Buriram besser wäre, wenn wir mit dem alten Motorrad fahren würden.

Aber wir wissen alle: Phillip Island ist keine Referenz für die Saison, diese Strecke ist zu speziell.

In Portimao und Jerez waren wir während der Tests konkurrenzfähig, in Phillip Island dachten wir, dass wir stärker sind. Mit den gemachten Arbeiten geht es in Buriram hoffentlich ein Stück nach vorne. Für Aragón bringen wir weitere Neuerungen.

Hat Aprilia sofort eingesehen, dass es ein Problem mit der RSV4 gibt? Sie haben es nicht auf die Fahrer oder das Team geschoben?

Vielleicht war es gut, dass wir in Australien so arg strauchelten. Wären wir Dritter oder Fünfter geworden, hätte es wahrscheinlich geheißen, dass wir nur mehr Zeit brauchen. Aber wir lagen so weit hinten, dass Aprilia sofort reagieren musste – und sie taten es auch.

Lavertys Wissen über das Motorrad ist vier Jahre alt, Savadori kennt auch die letztjährige Maschine: Kritisiert er dasselbe?

Einige Kommentare waren identisch, andere nicht. Das liegt aber auch an den unterschiedlichen Fahrstilen und der anderen Abstimmung. Eugene ist eher klein und hat einen sehr weichen Fahrstil. Lorenzo ist groß, er setzt seinen Körper ein, um das Bike zu dirigieren. Unterm Strich kam aber vieles auf das Gleiche raus.

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