Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Eugene Laverty schon jetzt mit dem Rücken an der Wand

Von Ivo Schützbach
Eugene Laverty weiß um seine schwierige Lage

Eugene Laverty weiß um seine schwierige Lage

Milwaukee Aprilia und Eugene Laverty wollen 2017 Superbike-Weltmeister werden, doch nach zwei Rennen liegt der Nordire bereits 36 Punkte hinter Jonathan Rea (Kawasaki). Wie er damit umgeht.

Mit zwei Siegen auf Phillip Island demonstrierte Doppel-Weltmeister Jonathan Rea einmal mehr die Überlegenheit von sich und der Kawasaki ZX-10RR. Seine härtesten Widersacher patzten in Australien bis auf Chaz Davies (zweimal Zweiter) alle: Marco Melandri stürzte in Lauf 1, Tom Sykes wurde im zweiten Rennen nur Sechster und Eugene Laverty kam über die Ränge 8 und 10 nicht hinaus.

So ergibt sich, dass Rea vor den Rennen in Thailand am kommenden Wochenende mit 50 Punkten Maximum die Weltmeisterschaft anführt, ihm folgen Davies (40) und die punktgleichen Sykes und Alex Lowes (26). Melandri (16) ist nur Siebter, Laverty (14) Neunter.

Für Laverty ein schwerer Schlag: Nach zwei Jahren in MotoGP ging der 30-Jährige davon aus, dass er dieses Jahr um den WM-Titel kämpft. Doch auf Phillip Island gab es so viele Probleme mit der neuen Aprilia RSV4 RF, dass es nur für Startplatz 13 reichte, in den Rennen gerade so in die Top-10.

Nach den MotoGP-Rängen 6 in Brünn und 4 in Argentinien ein Tritt in die Weichteile? «Den vierten Platz sollte man nicht überbewerten», erzählte Laverty SPEEDWEEK.com in seinem Privatcontainer im Fahrerlager von Buriram. «Technisch war unser Motorrad gut für die Ränge 10 bis 15. In Australien führte ich das zweite Superbike-Rennen an. Auch wenn die Resultate in der Superpole und den Rennen nicht fantastisch sind, so haben wir doch ganz andere Möglichkeiten.»

Obwohl der Saisonauftakt gründlich misslang, ist er zuversichtlich, dass ihm Milwaukee Aprilia schon bald ein Motorrad hinstellt, mit dem er den Werksrennern von Kawasaki und Ducati ebenbürtig ist. «Die Winterpause ist so kurz, was Aprilia da geleistet hat, beeindruckte mich», unterstrich Laverty. «Für Rennen 1 waren wir einfach noch nicht bereit. Aber was sie seither gemacht haben, wir haben viel neues Material in Thailand. Das zeigt, dass sie gewinnen wollen.»

Riesenrückstand ohne Ausfall

Dass er nach den zwei Australien-Rennen schon jetzt mit dem Rücken an der Wand steht, ist dem Wahlmonegassen wegen seiner 36 Punkte Rückstand bewusst. «Du kannst nicht in zwei Rennen 36 Punkte einbüßen. Und das ohne einen Ausfall. Kein Ausfall und trotzdem 36 Punkte hinten. Diese Punkte lassen sich aufholen, das muss aber schnell geschehen.»

Die Statistik spricht für Rea: Seit dem ersten Rennen 2015 hat der Weltmeister von 54 Rennen nur sechs nicht auf dem Podium beendet.

«Schon mit 27 Punkten Rückstand ist fast game over, obwohl die Saison kaum begonnen hat», meinte der 13-fache Laufsieger Laverty. «Johnny ist so konstant. Sicher ist: Wir haben zu viele Punkte verloren. Vor der Saison dachte ich mir, dass ich selbst an einem schlechten Wochenende Fünfter oder Sechster werde – in Australien wurde ich Achter und Zehnter. Klar kann es noch schlechter laufen, aber ich wollte nie schlechter als Sechster sein – das ganze Jahr. Das war ein verdammtes Desaster-Wochenende. Jetzt hilft nur, dass wir das vergessen und etwas daraus lernen.»

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