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Stefan Bradl beweist: Er ist nicht «der Deppertste»

Von Ivo Schützbach
Stefan Bradl in Buriram

Stefan Bradl in Buriram

Den direkten Einzug in Superpole 2 verpasste Stefan Bradl im Qualifying der Superbike-WM in Buriram nur knapp, Teamkollege Nicky Hayden bezwang er. «Das ist kein Grund für Euphorie», mahnt der Red Bull Honda-Pilot.

Nach zwei 15. Plätzen auf Phillip Island hing die Flagge bei Red Bull Honda und Stefan Bradl auf Halbmast. «Als wäre ich der Deppertste», meinte der Bayer vor zwei Wochen zu seinen Leistungen auf der neuen Honda Fireblade.

Die vom Team angekündigten Änderungen am Motor erweisen sich zwar nicht als der Weisheit letzter Schluss, in Buriram ist aber zumindest bei Bradl ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. Der Moto2-Weltmeister von 2011 verpasste als Zwölfter nach dem Qualifying am Freitag den Einzug in Superpole 2 um lediglich 0,173 sec. Seinen Teamkollegen Nicky Hayden (13.) distanzierte er um 0,258 sec.

«Das Training in der Früh war eine Kopie der Probleme, die wir in Australien hatten», hielt Bradl im Gespräch mit SPEEDWEEK.com fest. «Das war wieder grottenschlecht. Im zweiten Training wurden die Veränderungen, wie sie Ronald ten Kate ausführlich bei euch erklärt hat, etwas besser spürbar. Das Paket ist jetzt ein bisschen besser fahrbar, ich will jetzt aber nicht in Euphorie verfallen. Wir sind immer noch weit weg. Aber das ist meine beste Platzierung bisher in einem Training, auch der Zeitrückstand von 1,1 sec zeigt, dass wir ein bisschen näher rangekommen sind. Der Motor wurde in Sachen Fahrbarkeit besser, auch das Ansprechverhalten. Aber die Elektronik arbeitet nach wie vor nicht perfekt. Wenn der Reifen neu ist, kompensiert er einiges. Aber wenn er nach drei Runden nachlässt, dann müssen die Elektronik und das Ansprechverhalten passen, damit du sauber und kontrolliert Gas geben kannst. Wir haben überall Probleme: Bei der Motorbremse, bei den Schaltvorgängen rauf und runter, und bei der Traktionskontrolle. Meiner Meinung nach passen die Kennzahlen nicht, die sie für diesen Motor eingeben – das ist Fakt.»

Bradl konnte seinen Rückstand zur Spitze vom ersten auf das zweite Qualifying um eine halbe Sekunde verringern. «Ich war in der Früh das erste Mal auf der Strecke, jetzt bin ich ein paar Runden gefahren», nannte der Honda-Pilot den Hauptgrund dafür. «Im Team meinen sie schon leicht, dass sie es jetzt haben, aber ich bin nicht glücklich. Ich habe ihnen gleich gesagt, dass sie den Ball flach halten sollen. Wir sind noch lange nicht da, wo wir hin wollen. Wir müssen das ganz neutral angehen und abwarten, das Wochenende hat erst angefangen. Wir müssen da weitermachen, wo wir jetzt aufgehört haben.»

Du bist also doch nicht der Deppertste? «Das habe ich dir ja in Australien im Interview schon gesagt», schmunzelte der 27-Jährige. «Wir sind noch nicht dort angelangt, wo es fahrerisch drauf ankommt. Dass Johnny Rea momentan in einer eigenen Welt fährt, ist klar. Jedes Mal wenn er gefordert wird, kann er eine Schippe drauflegen. Bei dem Selbstbewusstsein und dem Lauf den er gerade hat, ist das normal.»

Ärgerlich: Zum direkten Einzug in Superpole 2 fehlen Bradl nur 0,173 sec, seine Runde fuhr er mit dem Messer zwischen den Zähnen. «Sind wir mal froh, dass wir uns überhaupt verbessert haben», hielt er fest. «Wenn ich die Pace meiner besten Runde konstant fahren könnte, dann wären wir vorne dabei. Seit wir das 2017-Bike haben, ist das das beste Paket.»

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