SBK 2018: Red Bull Ring und Argentinien sind möglich
Die diesjährigen Austragungsorte Phillip Island/Australien, Buriram/Thailand, MotorLand Aragón/Spanien, Assen/Niederlande, Imola/Italien, Donington Park/Großbritannien, Misano/Italien, Laguna Seca/USA, Lausitzring/Deutschland, Magny-Cours/Frankreich und Doha/Katar werden auch im Kalender der Superbike-WM 2018 stehen.
Das sind elf Events.
Mit Jerez einigte sich WM-Vermarkter Dorna für 2017 erst in letzter Minute, für die Zukunft wird kein zweites spanisches Rennen neben Aragón angestrebt.
Portimão an der portugiesischen Algarve ist willkommen, die Rennstreckenbetreiber haben aber bis heute nicht alle Verbindlichkeiten aus der Vergangenheit getilgt. Ob über 2017 hinaus in Portimão gefahren wird, hängt von der Zahlungsmoral ab.
An neuen Austragungsorten stehen Indien und Argentinien oben auf der Liste. «Den Vertrag mit Indien gibt es bereits», verdeutlicht Daniel Carrera, Managing Director der Superbike-WM, im Exklusiv-Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Sie haben ihre nationale Föderation kontaktiert, diese ist in Kontakt mit der FIM. Es geht um die Homologation der Rennstrecke. In unserem Vertrag ist festgehalten, dass diese bis September 2017 erledigt sein muss. Sonst gibt es nächstes Jahr kein Rennen dort. Die Strecke selbst entspricht allen Vorgaben, die FIM bemängelte lediglich die Servicestraßen, um etwa verunglückte Fahrer zu bergen oder Motorräder zu entfernen.»
Bereits 2013 hätte in Indien ein Superbike-WM-Event stattfinden sollen, wegen logistischer Probleme, Ausschreitungen und Massenprotesten gegen Vergewaltigungen von Frauen fiel das Rennen aber ins Wasser.
Nach dem ersten Flop in Indien wurde 2015 ein neuer Vertrag abgeschlossen, der lokale Promoter bat die Dorna aber immer wieder um Aufschiebung und nimmt dafür sogar Strafzahlungen in Kauf.
Rennen in Indonesien oder Malaysia stehen nicht zur Debatte. Carrera: «Unsere Priorität ist, den Vertrag mit Buriram zu verlängern, Thailand entwickelte sich die letzten drei Jahre zu einem großen Erfolg für unsere Meisterschaft. Sollte Indien hinzukommen, haben wir den asiatischen Markt abgedeckt. Mit Sepang, oder anderen Projekten in Asien, gibt es keine Gespräche.»
Mit Australien, Thailand, USA und Katar gibt es nächstes Jahr sichere vier Überseerennen. Indien wäre Nummer 5. Realistischer als ein zweiter Asien-Event in Indien, sind Rennen in Argentinien. Auf der neuen Strecke «Autodromo Villicum» im nördlicheren Westargentinien, nahe der Grenze zu Chile. «Wir arbeiten mit Argentinien, sie wollen den finalen Vertrag bald unterschreiben», versichert Carrera. «Der Rennstreckenbau schreitet voran, Anfang März wurde die erste Asphaltschicht gelegt.»
Wunschkandidat Red Bull Ring
Neben Argentinien und Indien gibt es drei andere mögliche neue Destinationen. Diese sind Brünn in Tschechien, Monza in Italien und der Red Bull Ring in Österreich.
Brünn konzentrierte sich die letzten Jahre auf MotoGP, das Interesse an SBK ist überschaubar.
In Monza müsste erst die Strecke umgebaut und homologiert werden, im Fokus stehen die erste Schikane sowie die Curva Grande. Auch die vielen politischen Querelen zwischen der Lokalregierung, der Motorrad- und Automobil-Föderation und dem neuen Rennstrecken-Management sind hinderlich.
MotoGP wurde auf dem Red Bull Ring in Spielberg auf Anhieb zu einer Erfolgsgeschichte, die Dorna würde auch die Superbikes gerne in die Steiermark bringen.
Energy-Drink-Hersteller Red Bull unterstützt 2017 als Hauptsponsor das Honda-Team mit Nicky Hayden und Stefan Bradl, der hauseigene Sender ServusTV sendet in Deutschland, Österreich und der Schweiz bis auf eine Ausnahme alle Superbike-Rennen live, in HD und im frei empfänglichen Fernsehen.
Es gibt also bereits mehrere Verbindungen zwischen Red Bull und der Superbike-WM. Um Platz für die seriennahe Meisterschaft zu schaffen, muss aber erst der Veranstaltungskalender des Red Bull Rings entrümpelt werden.
Sicher ist: Es wird nie mehr als 15 Superbike-WM-Events geben, das haben die Hersteller-Vereinigung MSMA und Promoter Dorna so vereinbart.