Lachnummer Indien: Superbike-WM wieder verschoben
Der Buddh International Circuit
Von 2011 bis 2013 fanden auf dem Buddh International Circuit in Greater Noida nahe Neu Delhi drei Formel-1-Grands-Prix statt, der Sieger hieß immer Sebastian Vettel. Wegen drastisch gesunkener Zuschauerzahlen flog das Rennen nach 2013 aus dem Kalender, seither ist in Indien keine große Rennserie wie Formel 1, MotoGP oder SBK mehr vertreten.
Bereits 2013 hätte in Indien zwei Wochen nach dem Saisonauftakt in Australien ein Superbike-WM-Event stattfinden sollen. Der Veranstalter wollte damals eine Verlegung, weil er logistische Probleme hatte. Zudem war der Zeitpunkt wegen Ausschreitungen und der Massenproteste in Indien gegen Vergewaltigungen von Frauen schlecht.
Das Rennen wurde in den Herbst verschoben, dann aber erneut abgesagt. Schon damals prangerte Superbike-WM-Promoter Dorna an, dass die von Vorgänger Infront Motor Sports ausgehandelten Verträge nicht dem Standard entsprachen. Dem damaligen Chef Paolo Flammini ging es bei der Vertragsunterzeichnung 2012 mehr darum den ersten Motorrad-WM-Lauf in Indien verkünden zu können, als für gescheite Rahmenbedingungen zu sorgen.
Im April 2015 erklärte Superbike-Championship-Direktor Daniel Carrera im Exklusivinterview mit SPEEDWEEK.com: «Die Zollbestimmungen sind heute anders, das macht es für uns einfacher und günstiger. Früher waren die Kosten, um die Meisterschaft nach Indien zu bringen, riesig. Indien ist für alle Hersteller ein wichtiger Markt.»
Doch auch 2017 wird es in Indien keine Superbike-WM geben, der lokale Promoter bat die Dorna um eine Verschiebung auf 2018. Der WM-Vermarkter ging auf den Vorschlag ein, für das mögliche dritte Asien-Rennen nach Thailand und Malaysia soll eine Blamage wie 2013 unbedingt vermieden werden.
Als zukünftiges drittes Asien-Superbike-Rennen kommt auch Indonesien in Frage, doch die Rennstrecke in Sentul muss erst modernisiert werden. Ab 2017 soll es dort ein MotoGP-Rennen geben, der letzte Grand Prix in Sentul fand 1997 statt.