Marco Melandri (2.): Was ihn die Siegchance kostete
Die Top-3 des ersten Rennens: Marco Melandri, Sieger Jonathan Rea und Tom Sykes
Vor dem sechsten Superbike-Rennen der Saison liegt Rückkehrer Marco Melandri als WM-Vierter nur noch fünf Punkte hinter seinem Teamkollegen Chaz Davies, der in Aragón in der vorletzten Runde im Kampf um den Sieg zu Boden ging.
Melandri überquerte 4,058 sec hinter Sieger Jonathan Rea die Ziellinie. Zum dritten Mal in fünf Rennen stand der Italiener auf dem Podest. «Ich hatte eigentlich erwartet, dass ich mich auf dem Bike wohler fühle. Es war schwierig, denn es war kälter als erwartet, deshalb konnten wir nicht den weichen Hinterreifen einsetzen. Das Grip-Level hat sich meiner Meinung nach stark verändert. Ich erlebte große Probleme, vor allem in maximaler Schräglage konnte ich nicht so pushen, wie ich es wollte. Zudem setzte ich den neuen Vorderreifen von Pirelli ein, den ich sehr mochte, aber er ließ im Verlauf des Rennens auf eine andere Weise nach, als ich es erwartet hatte. In schnellen Kurven, wo du die Front nicht so sehr durch die Bremse belastest, war das Turning schwierig. Als ich versuchte, die Lücke zu schließen, machte ich einige Fehler. Das warf mich weiter zurück. Doch nach einem schwierigen Rennen Zweiter zu sein, damit kann ich zufrieden sein», ist Melandri bewusst.
Fiel es dir wieder schwer, Tom Sykes zu überholen? «Ich habe es in der letzten Kurve versucht, aber da ich klein bin, sehe ich nicht, ob ich vor ihm oder neben ihm bin. Wenn ich etwas aggressiver gefahren wäre, dann hätte ich ihn dort schnappen können, aber ich wartete zu lange, wir hätten uns beinahe berührt. Aber danach gelang es mir, ihn zu überholen. Beim Bremsen hat sich unsere Maschine etwas verbessert, mein Problem war der Grip vorne und hinten in maximaler Schräglage.»
Jonathan Rea erklärte, dass es der Kawasaki am Kurvenausgang an Beschleunigungskraft fehlt und die Ducati deutlich schneller ist. «Ich weiß es nicht. Ich konnte Tom auf der Gerade nicht schnappen, denn ich hatte auch Spinning. Natürlich bin ich klein und leicht, was mir in Sachen Speed hilft. Ich folgte Tom nur eine Runde. Ich kam auf der Gerade näher, konnte aber nicht vorbeigehen. Um den Unterschied bei Chaz und Jonathan zu sehen, war ich zu weit weg. Aber ich denke, dass unser Bike gut funktioniert. Für mich müssen wir die Fahrbarkeit aber noch etwas verbessern», erklärte der 34-Jährige aus Ravenna.
Im zweiten Rennen am Sonntag wird Melandri nur aus der dritten Reihe starten. «Das wird nicht einfach, einige Fahrer beim Start zu überholen, denn es ist alles recht eng. Jonathan und Chaz werden die anderen Fahrer wohl schneller schnappen als ich. Ich brauche einen guten Start und muss noch eine Verbesserung am Bike erreichen, die mir mehr Vertrauen gibt, damit ich schneller überholen kann. Ich erwarte am Sonntag ohnehin ein schwieriges Rennen, denn der Wind wir ähnlich sein wie am Samstag. Das macht es nicht gerade einfacher», weiß Melandri.