Michael vd Mark (4./Yamaha): «Das Hirn eingeschaltet»
Auch wenn er es nicht zugeben wollte merkte man es Michael van der Mark an, dass das Meeting der Superbike-WM in Assen sein Heimrennen ist – und man sah es dem beliebten Niederländer an, wie engagiert er seine Yamaha R1 auf der Piste bewegte. Im ersten Lauf am Samstag aber nur bis zu seinem Sturz in der dritten Runde!
Dafür brachte der 24-Jährige aus der Käsestadt Gouda im zweiten Lauf als Vierter sein bestes Saisonergebnis ins Ziel. Sein Vorhaben, den drittplatzierten Chaz Davies (Ducati) einzufangen, musste er aufgeben. «Ich kam Chaz Stück für Stück immer näher, aber dann hatte ich fast einen Sturz und danach konnte ich nicht mehr meine hohe Pace fahren», erklärte vd Mark im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Die Probleme mit den Reifen wurden immer schlimmer. Dann kam der Augenblick, als ich absichtlich etwas Speed herausgenommen habe – mein Vorsprung auf Platz 5 war sehr groß und ich wollte keinen Fehler machen.»
Bist du jetzt glücklich über Platz 4 oder traurig, das Podium beim Heimrennen verpasst zu haben?
Ich habe dann das Rennen ganz kontrolliert als Vierter zu Ende gefahren. Ich denke, das was das beste und klügste was ich im zweiten Rennen tun konnte. Am Samstag war ich zu aggressiv und wollte zu schnell an die Spitze kommen – heute habe ich mein Hirn benutzt, ein bisschen.
Was war da passiert, als du beinahe gestürzt wärst?
Das war wirklich eine gefährliche Sache, und das an einer der schnellsten Stellen. Ich fuhr in jeder Runde die schnellste Linie, aber der Wind blies an dieser Stelle ziemlich heftig. Als das Vorderrad etwas aufstieg, war das ein schlimmer Moment. Danach habe ich an dieser Stelle etwas gemütlicher angehen lassen.
Im ersten Rennen warst du gestürzt – war das der Druck, beim Heimrennen besonders gut abzuschneiden? Du hattest im Vorfeld sogar vom Sieg gesprochen.
Das sagt doch jeder, dass man Druck hat und so weiter. Ich komme aber immer an die Rennstrecke, um zu gewinnen oder zumindest aufs Podium zu fahren – an jedem Wochenende. Vielleicht wollte ich in Assen etwas mehr, weil es das Heimrennen ist. Viele reden deshalb von einem zusätzlichen Druck, aber letztendlich ist das Podium sowieso mein Ziel. Was mir am Samstag passiert ist, hätte auch bei jedem anderen Rennen passieren können.