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Stefan Bradl: «Kann bessere Zeiten kaum erwarten»

Von Ivo Schützbach
Stefan Bradl erlebte in Imola ein schwieriges Wochenende

Stefan Bradl erlebte in Imola ein schwieriges Wochenende

Für die Superbike-WM in Imola bekam Stefan Bradl (Red Bull Honda) zwar einen frischen Motor spendiert, konnte diesen nach seinem Sturz am Samstagmorgen in den Rennen aber nicht einsetzen – nur Platz 14.

Es sind keine einfachen Zeiten für Honda. Imola ist eines der bestbesuchten Rennen des Jahres, von Honda Motor Europe waren alle wichtigen Entscheidungsträger vor Ort. Hauptsponsor Red Bull schickte am Samstag Sponsorship-Manager Thomas Überall, damit sich dieser selbst ein Bild von der Situation machen kann.

«Ich habe mich lange mit Thomas unterhalten und ihm erklärt, was Honda in den kommenden Monaten alles unternehmen wird und weshalb wir in der jetzigen Lage sind», erklärte Carlo Fiorani, Communications Manager von Honda.

In einem Satz: Die neue Honda Fireblade SP2 ist nicht konkurrenzfähig. Zumindest noch nicht.

Honda Japan lieferte die Feuerklinge mehrere Monate zu spät aus, das Team konnte erst im Januar mit der Präparation für die Saison 2017 beginnen. So ein Rückstand lässt sich nicht von heute auf morgen aufholen.

Nicky Hayden und Stefan Bradl strandeten im zweiten Rennen in Imola am Sonntagnachmittag auf den Plätzen 12 und 14.

Der Bayer war tendenziell besser unterwegs als sein Teamkollege, wurde aber von der Technik gebremst.

«Den Motor fuhr ich jetzt den vierten Event, ich hatte massive Getriebeprobleme», schilderte der 27-Jährige SPEEDWEEK.com. «In der zweiten Runde fuhr ich in der Schikane geradeaus, weil mir der Gang rausgesprungen ist. Dadurch fiel ich ewig weit zurück, das Rennen war mehr oder weniger gelaufen.»

Bradl lag zu diesem Zeitpunkt vor Hayden. Danach hatte er zu tun, um in die Punkte zu fahren.

Alle Änderungen halfen nicht

«Wir haben schon im Warm-up festgestellt, dass die Gänge nicht mehr glatt reingehen, ich musste beim Hochschalten richtig draufhauen und beim Zurückschalten ziehen wie ein Verrückter», hielt der Zahlinger fest. «Teilweise musste ich zweimal drücken, dass der nächste Gang reingeht. Das hat sich dann verschlimmert. Wir haben ein paar Änderungen gemacht und versucht, das mit der Elektronik besser hinzukriegen. In der Startaufstellung haben wir noch mal was geändert, weil ich den Jungs sagte, dass es sich ganz seltsam anfühlt. Im Endeffekt bin ich froh, dass das Getriebe nicht kaputt gegangen ist, und dass wir durchgefahren sind. Aber der Motor hat jetzt vier Events drauf, Australien, Thailand, Aragón und Imola, der war echt müde.»

Red Bull Honda hatte für Bradl für Imola einen frischen Motor präpariert. Nach seinem Sturz im freien Training am Samstagmorgen, vermutlich arbeitete die Traktionskontrolle nicht exakt, verzichtete das Team aber auf dessen Einsatz. Bradl war per Highsider von seiner Fireblade katapultiert worden, das Bike donnerte anschließend führerlos so heftig in eine Mauer, dass es die Gabel herausriss.

«Den frischen Motor konnte ich nicht einsetzen, weil der nach meinem Sturz erst genau überprüft werden muss», bemerkte der ehemalige Moto2-Weltmeister. «Es wäre zu gefährlich gewesen, ihn zu verwenden. Natürlich haben sie ihn angeschaut, dabei wurden ein paar Kleinigkeiten gefunden, die nicht astrein waren.»

Und fügte hinzu: «Es werden bessere Zeiten kommen – ich kann sie kaum erwarten. Das Motorrad ständig zu überfahren und dann auch noch runter zu fallen, das ist nicht der Sinn der Sache.»

In der Gesamtwertung liegt Bradl mit 43 Punkten auf Platz 12: Drei vor seinem Teamkollegen Hayden und einen hinter Roman Ramos (GoEleven Kawasaki).

 

 

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