Die Gegner stürzten, Yamaha endlich auf dem Podest
Alex Lowes und Yamaha feiern: Rang 3 in Donington Park
Was Alex Lowes in der ersten Kurve an Pech hatte, bekam er im Rennen vergoldet in Glück zurückbezahlt. Leon Haslam stach innen in die Startkurve, schob dabei etwas Eugene Laverty an, der gab den Bodycheck an Lowes weiter – der Engländer musste weit gehen und fiel bis auf Platz 19 zurück.
Während der nächsten 22 Runden zeigte der Yamaha-Pilot eine famose Aufholjagd. Zu Rennmitte lag er bereits auf Platz 8. Chaz Davies (Ducati) war im ersten Renndrittel gestürzt, Jonathan Rea crashte drei Runden vor Ende wegen eines Reifendefekts. Und dann machte auch noch Ducati-Werksfahrer Marco Melandri Lowes ein Geschenk, in dem er sich auf dem sicher geglaubten dritten Platz einen Fahrfehler erlaubte.
So kam es, dass Yamaha im dritten Jahr mit der neuen R1 endlich den zweiten Podestplatz einfuhr. Im ersten Jahr 2015 traten die Japaner nur in nationalen Meisterschaften, der Endurance-WM und dem Superstock-1000-Cup an. 2016 sorgte Sylvain Guintoli im letzten Rennen in Katar mit Rang 3 für den ersten Superbike-WM-Podestplatz. In Donington Park wurde Lowes hinter Kawasaki-Werksfahrer Tom Sykes und Wildcard-Pilot Leon Haslam (Kawasaki Puccetti) ebenfalls Dritter, in der Gesamtwertung ist der Zwilling von Sam Lowes Fünfter und damit Best of the Rest hinter den dominierenden Kawasaki- und Ducati-Werksmaschinen.
«In der letzten Runde hatte ich Glück, meine Pace war aber das ganze Rennen über gut», freute sich Lowes im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Abgesehen von dem Vorfall direkt nach dem Start fühlte ich mich gut, das Motorrad lief einwandfrei. Ich sagte zu mir selbst, dass ich ruhig und fokussiert bleiben und mich zurückkämpfen muss. In der Vergangenheit hätte mich so etwas aus der Fassung gebracht. So wollte ich meinen ersten Podestplatz nicht holen, aber ich nehme ihn trotzdem.»
Lowes fährt das fünfte Jahr in der Superbike-WM, er hat 89 Rennen auf seinem Konto. Seine ersten drei Podestplätze eroberte er auf Suzuki, seit 2016 fährt er Yamaha und durfte nun auch für den Hersteller mit den drei Stimmgabeln im Logo aufs Podium steigen. Nach einem zweiten und drei dritten Plätzen fehlt dem 26-Jährigen nur noch ein Sieg.
«Schnell war ich immer», weiß Lowes. «Aber letztes Jahr hatte ich viele Verletzungen, außerdem war ich nie konstant. Dieses Jahr gelingt mir das – das war das beste Rennen meines Lebens. Es ist seltsam: Wir haben mit dem Motorrad für dieses Jahr einen deutlichen Schritt nach vorne gemacht, in Podestplätzen machte sich das bislang aber nicht bemerkbar. Wenn wir jetzt noch die Beschleunigung verbessern, wenn wir besser aus den Kurven hinaus kommen, dann müssen wir in die Kurven hinein nicht mehr so hart pushen. Daher rühren viele unserer Probleme.»