Markus Reiterberger: WM-Start Lausitzring ohne Althea
Markus Reiterberger hat in der WM noch eine Rechnung offen
In der IDM-Sommerpause hatte Markus Reiterberger gut zu tun. Neben Ausflügen zur Langstrecken-Weltmeisterschaft und Testfahrten mit seiner IDM-BMW vom Team Van Zon-Remeha-BMW, standen in Oschersleben die ersten Runden mit seinem frisch aufgebauten Bike für den Wildcard-Einsatz beim Superbike-WM-Lauf Mitte August auf dem Lausitzring an.
Ursprünglich war für den WM-Ausflug eine Kooperation mit dem Team Althea geplant, für welches Reiterberger im Vorjahr und bei den ersten drei Runden in diesem Jahr in der Weltmeisterschaft unterwegs war. Doch das Wildcard-Projekt ziehen Reiterberger und das Team Van Zon-Remeha-BMW mit Chef Werner Daemen jetzt alleine durch. Die Weichen sind gestellt und das Motorrad nimmt Formen an.
«Wir haben in der Werkstatt des Teams in Belgien angefangen, das Bike aufzubauen», schilderte Reiterberger. «Das haben wir dann mit heim nach Obing genommen und zusammen mit meinem Vater Tom Reiterberger und meinem Mechaniker Wolfgang Kampe weiter daran gearbeitet. Aber es bleibt noch genug zu tun.»
Als besonderer Tüftler hat sich Kampe erwiesen, der sich eine gute Lösung für eine neue Tank-Heck-Kombination ausdachte und die vom Carbon-Bauer inzwischen verwirklicht wurde. «In der IDM fahren wir den Tank mit einem Volumen von 17 Litern», erklärte Reiterberger SPEEDWEEK.com. «In der WM kann man einen Tank mit bis zu 24 Liter Volumen fahren. Wir bewegen uns irgendwo dazwischen und haben unsere Ideen in Oschersleben ausprobiert.»
Fertig ist das WM-Motorrad noch lange nicht. Auch das Team LRP Poland, für das Reiterberger in Oschersleben und auf dem Slovakiaring in der Langstrecken-WM am Start war, haben dem Bayer für den WM-Einsatz einen Schwung Material mitgegeben.
Motor und Elektronik kommen von BMW direkt und standen beim Test in Oschersleben noch nicht zu Verfügung. «Da ging es mehr um die Gewichtsverteilung und die Balance.»
Spätestens am 24. Juli ist das Motorrad startklar. Dann gibt es auf dem Lausitzring erst das Roll-out und in den zwei Tagen darauf ein Zusammentreffen mit den ehemaligen WM-Konkurrenten.
Der Grund für die Eigeninitiative des Teams Van Zon-Remeha-BMW und von Markus Reiterberger ist nachvollziehbar. «Wir wolllen zeigen, was mit unserer Mannschaft und unserem Material möglich ist», so die simple Erklärung. Denn viele Kritiker wollten den Bayer nach seinem schwierigen WM-Einstand mit dem italienischen Althea-Team und der Trennung zum ewigen IDM-Piloten abstempeln, der zu mehr als der Deutschen Meisterschaft nicht taugt. Mit vereinten Kräften will man das Gegenteil beweisen.