Dorna-Manager Lavilla: «Nur 2 Kontrollmöglichkeiten»
Bis zum deutschen Superbike-WM-Event am Wochenende 19./20. August auf dem Lausitzring will WM-Vermarkter Dorna den Teams Vorschläge für das künftige Reglement vorlegen. Beschlossen ist, dass die Einheitselektronik von Magneti Marelli erst 2019 kommt. Die Hersteller sollen genügend Zeit haben, sich darauf vorzubereiten.
Bis auf BMW und Kawasaki haben alle Hersteller Zustimmung signalisiert. Die Bayern wollen keine Einheitselektronik, weil sie die Superbike-WM als Entwicklungsfeld für die Serienelektronik nützen. Und Kawasaki wehrt sich dagegen, weil die Seriensieger fürchten, dass ihnen Vorteile verloren gehen.
Warum glaubst du, dass eine Einheitselektronik für mehr Chancengleichheit sorgt, fragte SPEEDWEEK.com Championship Director Gregorio Lavilla. «Ein Punkt ist psychologischer Natur», meinte der Spanier. «Dann denkt keiner mehr, dass die anderen gewinnen, weil sie einen Vorteil haben. Fahrer denken immer, dass die Gegner womöglich bessere Sachen haben.»
Die MotoGP-Fahrer sind sich einig, dass nicht die Einheitselektronik alle in der Königsklasse näher zusammenrücken ließ, sondern die neuen Reifen.
«Das ist korrekt», so Lavilla. «Es gibt nur zwei Kontrollmöglichkeiten: Die Elektronik regelt, was an Leistung am Hinterrad ankommt. Und der Reifen bringt die Leistung auf den Asphalt. In den Kurven sind mit unseren Reifen alle gleich schnell, auf den Geraden kannst du aber einen Unterschied ausmachen.»
Deshalb will die Dorna nicht nur eine einheitliche Motorsteuerung, sondern auch ein Drehzahllimit.
Der 42-Jährige weiter: «In der MotoGP-Klasse braucht es nur deshalb keine Balance über die Drehzahl, weil alle Hersteller volle Freiheit bei der Entwicklung haben. Wenn man die finanziellen Voraussetzungen dafür hat, dann kommen alle am gleichen Punkt an. Bei uns ist es aber so, dass jeder Hersteller für sich entscheidet, ob er für seine Serienmaschine einen schnelleren oder langsameren Motor haben will. Die Teams haben nur begrenzt finanzielle Mittel und Know-how. Wir haben kein Problem damit, dass die beste Maschine und der beste Fahrer gewinnen. Es geht darum, wie sie es tun.»