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Honda legt interessante Balance-Idee für SBK-WM vor

Von Ivo Schützbach
Zukünftig werden für die Hersteller spezielle Racing-Modelle nötig sein, um in der Superbike-WM vorne mithalten zu können. «Der Markt ist bereit dafür», glaubt Honda-Manager Marco Chini.

Wenn ab 2018 an den Rennmotoren kaum noch etwas geändert werden darf, und die Performance über die erlaubte Maximaldrehzahl geregelt wird, dann braucht es eine sehr gute Basis, um in der seriennahen Superbike-Weltmeisterschaft erfolgreich zu sein. Dafür werden die Hersteller noch extremere Kleinserien spezieller Racing-Bikes auflegen, wie wir sie eh schon sehen. Ducati hat die 1199 Panigale R, Honda die CBR1000RR SP2, Kawasaki die ZX-10RR, MV Agusta die F4RR und Aprilia die RSV4 1000 RR/RF. Für eine Homologation müssen lediglich 500 Stück gebaut werden.

«Der Markt ist bereit für solche Motorräder», glaubt Marco Chini, bei Honda Motor Europe für die Superbike-WM zuständig. «Die Separation zwischen normalen Straßenmaschinen und Special-Editions wird größer. 500 Motorräder innerhalb zwei Jahren aufzulegen und dann auch zu verkaufen, ist kein Problem.»

Die Hersteller müssen nur eines im Hinterkopf behalten: Das Motorrad darf nicht zu teuer werden. Momentan beträgt der Kostendeckel 40.000 Euro, Bikes wie die BMW HP4 (80.000 Euro) dürfen nicht eingesetzt werden. Für 2018 und darüber hinaus soll der Kostendeckel auf zirka 30.000 Euro gedrückt werden.

«Kostendeckel sind fein für mich, so lange sie einen Sinn ergeben», sagt Chini. «Zum Beispiel ein Elektronik-Paket um 2000 Euro wäre unmöglich. Was bislang nie berücksichtigt wurde, sind die Kosten der Motorräder. Die beste Honda kostet ungefähr 28.000 Euro. Was kostet das teuerste Bike in der WM? Fast 40.000 Euro. Dieser Unterschied muss irgendwie ausgeglichen werden. Wenn du mit einer unglaublich guten Maschine antrittst, die 40.000 Euro kostet, dann ist das nicht fair den anderen gegenüber. Dafür braucht es eine Balance-Regel. Das ist schwierig, weil die Philosophien der Hersteller sehr unterschiedlich sind. Wenn die technischen Regeln seriennaher werden, und es für alle wichtigen Komponenten Kostendeckel gibt, dann macht der Basispreis einen großen Unterschied. Wenn ein Motorrad 10.000 Euro mehr kostet als ein anderes, dann ist der technische Vorteil immens. Der maximale Motorradpreis sollte gesenkt werden auf unter 30.000 Euro.»

Balance-Ideen hat der Italiener ebenfalls: «Wenn ein Bike 10.000 Euro weniger kostet als das teuerste, dann könnte man diesem Hersteller das als Budget zugestehen. Dann könnten 10.000 Euro zusätzlich auf alle Komponenten mit Kostendeckel verteilt werden. Jeder Hersteller könnte für sich entscheiden, wo ihm zusätzliches Budget am meisten hilft.»

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