Exklusiv: HPC-Power Suzuki hat für die SBK-WM genannt
Kommenden Dienstag endet die Einschreibefrist für die Superbike-WM 2018. Dann wird sich Dornas Sport-Direktor Gregorio Lavilla hinsetzen und eine Auswahl treffen. Klar ist: Es gibt mehr Teams mit Interesse, als verfügbare Plätze.
«Wir werden nächste Saison 22 Fixstarter haben, unser Augenmerk liegt auf Qualität statt Quantität», so Lavilla. Das betrifft Fahrer und Teams.
Eines der interessierten neuen Teams ist die Mannschaft von Denis Hertrampf, welche unter dem Namen HPC-Power Suzuki gerne zwei neue GSX-R1000R einsetzen würde. Der Norddeutsche liegt in den letzten Zügen, alles Notwendige für 2018 auf den Weg zu bringen, wie er SPEEDWEEK.com im Exklusiv-Interview verriet.
«Das Budget steht noch nicht zu 100 Prozent», räumte Hertrampf ein. «Mit Suzuki Japan bin ich in gutem Kontakt, wir haben zwei Ideen ausgearbeitet, wie wir es abwickeln und ausführen können. Mit Suzuki gehe ich aber erst weiter vor, wenn ich sicher bin, dass die Geschichte steht. In den nächsten paar Tagen muss es funktionieren, sonst bin ich aus dem Zeitfenster raus. Wir haben uns in die Weltmeisterschaft eingeschrieben, jetzt alles fertig zu bekommen ist ein großer Kraftakt. Wir sind an jeder Front am Rudern und am Gas geben. Aber auch guter Dinge, dass alles funktioniert.»
Solltet ihr einen oder zwei der raren und begehrten Startplätze bekommen: Wird das ein Auftritt der Firma HPC-Power Hertrampf oder ist Suzuki Japan mit eingebunden? «Das sind die beiden Möglichkeiten, die wir noch eruieren», bemerkte Hertrampf. «Das Projekt ist auf drei Jahre ausgelegt. Vielleicht nähern wir uns auch Jahr für Jahr an. Wir haben zwar Motorsport gemacht, wir sind aber kein Team, das seit 20 Jahren in der Superbike-WM fährt.»
Suzuki hat bereits vor Monaten entschieden, dass es trotz neuem Motorrad 2018 kein Werksengagement in der Superbike-WM geben wird, dass der Fokus weiterhin auf MotoGP liegt.
Würdet ihr als Nummer-1-Team von Suzuki auftreten, ist das mit einer extremen Erwartungshaltung verbunden. «Das traue ich uns noch gar nicht zu», meinte Hertrampf. «Wir haben bei unserem Auftritt in Jerez viel gelernt und müssen auch nächstes Jahr noch viel lernen. Ich sehe das realistisch: Wir werden einen guten Job machen, da bin ich mir sicher. Wir werden aber nicht den besten Job machen.»
Hertrampf möchte mit seinem diesjährigen IDM-Piloten Dominic Schmitter weitermachen, der Schweizer kann auf ein Jahr in der Superbike-WM mit dem Hinterbänkler-Team Grillini Kawasaki zurückblicken. «Dazu hätte ich gerne einen schnellen zweiten deutschsprachigen Piloten», hielt Hertrampf fest. «Wir möchten bei der Entwicklung so wenig wie möglich Sprachbarrieren. Mit Dominic können wir gut kommunizieren, das ist ein guter Fahrer, der einen guten Job machen wird. Wenn wir ihm die Technik hinstellen, wird er vernünftige Ergebnisse liefern. Weder das Team noch er haben den Druck, dass wir auf eins fahren müssen. Ein zweiter Deutschsprachiger wird schwierig, wenn ich die Fahrersituation sehe. Ich habe noch andere Fahrer im Kopf. Ich kann mir auch vorstellen, dass Suzuki den zweiten Fahrer nennen darf. Es muss für beide Seiten vernünftig sein. Es gibt viele schnelle Piloten – das letzte Problem wird sein, einen Fahrer zu finden.»