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Paul Denning: «Mit SBK lässt sich Geld verdienen»

Von Ivo Schützbach
Yamaha-Teamchef Paul Denning

Yamaha-Teamchef Paul Denning

Hinter jedem erfolgreichen Hersteller in der Superbike-WM steckt ein starkes Privatteam. Paul Denning, der Chef von Yamaha-Partner Crescent Racing, über seine Motivation und die Risikoteilung.

Einst war das belgische Alstare-Team Suzukis Stolz in der Superbike-WM, 2005 wurde mit Troy Corser der bis heute einzige WM-Titel gewonnen. Seit Februar 2010 musste sich Alstare selbst um die Entwicklung der Motorräder kümmern, Suzuki hatte das einstige Werksengagement auf die Lieferung von Ersatzteilen zurückgeschraubt. Für 2012 hätte es nicht einmal mehr diese gegeben, Alstare und Suzuki trennten sich.

Von 2012 bis 2015 hielt Crescent Racing in der Superbike-WM die Suzuki-Flagge hoch, Teameigentümer Paul Denning hat sich bis zum Ausstieg von Suzuki aus der MotoGP-WM Ende 2011 einen Namen als Teammanager gemacht.

2016 kehrte Yamaha werksseitig in die Superbike-WM zurück und verbündete sich dafür mit Crescent Racing. Suzuki verschwand aus der seriennahen Weltmeisterschaft, obwohl im Herbst 2016 die neue GSX-R1000R vorgestellt wurde. 2018 wird Suzuki zwar mit zwei Motorrädern im Grillini-Privatteam dabei sein, aber ohne jegliche Unterstützung aus Japan.

SPEEDWEEK.com sprach mit Paul Denning über die finanziellen Hintergründe eines SBK-Spitzenteams.

Paul, verdient deine Firma Crescent Racing in der Superbike-WM Geld?

Ja. Man kann in dieser Meisterschaft Geld verdienen, aber auch verlieren.

Die Rechnung ist einfach: Wir benötigen ein gewisses Budget und haben Sponsoreinnahmen. Wenn du mehr ausgibst als du einnimmst, verlierst du Geld.

Das erste Jahr mit Yamaha haben wir als Investition betrachtet, und so kam es auch. Für das zweite Jahr war die schwarze Null das Ziel, ab 2018 sollte es besser werden.

Aber wir haben uns mit Yamaha darauf geeinigt, dass wir das Risiko teilen. Mein Team gibt es jetzt seit 22 Jahren, manchmal muss man bei neuen Projekten in Vorleistung gehen. Ich sehe das auch nicht so, dass eine Investition bedeutet, Geld zu verlieren. Vielmehr kauft man sich damit die potenzielle Chance, es besser zu machen.

Geld ist für mich nicht die Motivation, dieses Team zu betreiben. Wenn ich damit kein Geld verliere, bin ich glücklich. Wobei das schnell geschehen kann. Es braucht starke Partner wie Pata oder Rizla. Es reicht auch nicht mehr, nur Aufkleber auf die Motorräder zu machen, man muss den Firmen ein attraktives Geschäftsmodell anbieten.

Es gab Jahre, da bezahlte Honda Motor Europe 80 Prozent der Gesamtrechnung, nur 20 Prozent kamen von Sponsoren. Wie verhält sich das bei euch?

Yamaha ist verantwortlich für die Bezahlung der Fahrer, der Technik, die Ingenieure und die PR. Crescent kümmert sich um den Rest.

Wer kümmert sich um die Sponsorenbeschaffung?

Yamaha und Crescent, wir arbeiten eng zusammen.

Wenn wir mit einem möglichen Partner zu Yamaha kommen, dann haben sie immer Ideen, welche Geschäftsfelder sich öffnen könnten. Das macht uns attraktiv.

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