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Wie Yonny Hernandez aus dem Pedercini-Vertrag kommt

Von Ivo Schützbach
Yamaha-Tech3-Teamchef Hervé Poncharal hat stets betont, dass er als Nachfolger für Jonas Folger keinen Fahrer mit einem bestehenden Vertrag will. Yonny Hernandez bewegt sich in einer Grauzone.

Pedercini Kawasaki hat für die Superbike-WM 2018 den Kolumbianer Yonny Hernandez unter Vertrag genommen, auf der Verona Bike Expo letzte Woche unterschrieben beide Parteien.

Dann bekam Hernandez einen Anruf von MotoGP-Teamchef Hervé Poncharal, der ihn als Nachfolger des zurückgetretenen Jonas Folger haben möchte. Der 29-Jährige flog vom Superbike-Test in Jerez direkt nach Sepang, wo er drei Tage lang die Tech3-Yamaha pilotierte.

Dort hat er auf der M1-Yamaha zwar keine dicken Stricke zerrissen, doch Poncharal kann sich trotzdem gut vorstellen, Hernandez für die komplette Saison 2018 zu verpflichten.

«Yonny war dicht hinter Morbidelli, der immerhin Moto2-Weltmeister ist», gab Poncharal zu bedenken. «Der Rückstand beim ersten Kennenlernen der Yamaha hält sich mit 1,9 Sekunden auf Viñales in Grenzen.»

Im Interview mit SPEEDWEEK.com ließ Poncharal durchblicken, dass der Südamerikaner ausgezeichnete Chancen auf einen MotoGP-Vertrag hat.

«Wir bekommen seit einigen Jahren Anfragen von Yonny und seinem Management», erzählte der Franzose. «Er wird jetzt von Simone Battistella gemanagt, der schon Dovizioso zu uns vermittelt hat. Wir kennen uns sehr gut. Yamaha ist sehr stark in Kolumbien. Der Präsident von Yamaha Columbia hat schon oft erwähnt, dass er froh wäre, Yonny auf einer Yamaha zu sehen. Jetzt können wir ihm endlich diese Chance geben. Jetzt kann er zeigen, wozu er fähig ist.»

Poncharal hat stets betont, dass er keinen Fahrer als Folger-Ersatz anfragen werde, der einen bestehenden Vertrag hat. Bei Hernandez sieht er das nicht so eng: «Yonny ist nicht zu 100 Prozent unter Vertrag. Das ist nicht besiegelt. Pedercini hat zugestimmt, dass er in Sepang testet. Ohne diese Erlaubnis wäre er in Malaysia nicht auf dem Motorrad gesessen. Pedercini hat gesagt, er habe einen Plan B, wenn wir Yonny verpflichten.»

Im Exklusiv-Interview mit SPEEDWEEK.com erklärte Kawasaki-Teamchef Lucio Pedercini die Vertragssituation des Kolumbianers. «Yonny hat seit dem 20. Januar einen Vertrag mit uns», unterstrich der Italiener. «Im Vertrag steht aber, dass wenn ihm ein MotoGP-Team einen Vertrag anbietet, wir ihn freigeben müssen. Im Vertrag steht aber auch, dass wir rechtzeitig informiert werden müssen. Es kann ja nicht sein, dass mir Yonny am Montag vor dem ersten Rennen in Phillip Island sagt, dass er nicht kommen wird. Ich brauche Zeit, um einen anderen Fahrer zu verpflichten.»

Welchen Zeitraum habt ihr im Vertrag definiert? Das erste Rennen ist in gut drei Wochen in Australien. «Ausgemacht sind vier Wochen vorher», erklärte Pedercini. «Am 19. Februar ist ein Test auf Phillip Island. Das sind nicht mal mehr drei Wochen. Ich warte auf einen Anruf von Battistella, dass er mich informiert. Es stimmt: Wenn er einen MotoGP-Vertrag unterschreibt, muss ich ihn freigeben. Ich war selber Rennfahrer: Wenn Yonny einen MotoGP-Vertrag haben kann, dann muss er ihn annehmen. Ich bin offen dafür, brauche aber trotzdem Zeit, um einen anderen Fahrer zu organisieren. Ich muss Flüge buchen und alles für ihn auf die Beine stellen. Für meinen Hauptsponsor war Yonny erste Wahl, ich habe aber bereits mit ihm gesprochen. Ich habe auch schon einen Plan B, will aber noch keinen Namen nennen, weil ich immer noch hoffe, dass wir mit Yonny fahren können. Auf ihn haben wir uns fokussiert, er könnte eine großartige Zukunft in der Superbike-WM haben.»

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