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Triple-M Honda geht eigenen Weg: 2018 fix mit Marelli

Von Ivo Schützbach
Teamchef Matthias Moser (li.) mit Fahrer Patrick Jacobsen

Teamchef Matthias Moser (li.) mit Fahrer Patrick Jacobsen

Am Sonntag absolvierte die Honda des deutschen Superbike-WM-Teams Triple-M in Portimao ihr Roll-out. «Das ist sehr viel Arbeit mit dem Motorrad», verdeutlichte Teameigentümer Matthias Moser.

«Wir sind eine neues Team mit einem neuen Motorrad und einem neuen Fahrer in einer neuen Meisterschaft», fasste Teamchef Matthias Moser den ersten Superbike-Testtag in Portimao zusammen. «Wir hatten keine technischen Probleme, das ist schon mal super. Das Motorrad läuft gut, der Motor hat Leistung und wir haben uns konstant gesteigert.»

Honda Motor Europe hat letzten Herbst Triple-M als Satelliten-Team installiert, um so mehr Möglichkeiten in der Entwicklung zu haben – und um Red Bull Honda anzustacheln. Das in Italien stationierte deutsche Team fuhr zuvor jahrelang in der Superstock-1000-EM.

Triple-M verzichtete mit Fahrer Patrick Jacobsen auf den Jerez-Test vergangene Woche und bereitet sich während der zwei Tage in Portimao auf die Ende Februar in Australien beginnende Weltmeisterschaft 2018 vor.

«Wir haben ohne Set-up angefangen und uns langsam herangetastet», schilderte Moser SPEEDWEEK.com Tag 1. «Wir haben uns langsam gesteigert und konnten das gesamte Programm abspulen. Die Stimmung im Team ist super, das funktioniert alles. Die ersten Turns sind wir komplett ohne Elektronik gefahren, wir wollten erst gucken, wie das reine Fahrwerk funktioniert. Das haben wir angefangen einzustellen und nach und nach kommt jetzt die Elektronik dazu. Wenn du einen Fahrer mit einem neuen Motorrad zum ersten Mal auf die Strecke schickst, dann kommt er garantiert sofort wieder zurück an die Box, weil irgendetwas nicht richtig ist. Das war bei uns nicht so, es hat im vornherein funktioniert.»

Während das Team Red Bull Honda den gesamten Jerez-Test und auch den ersten Tag in Portimao mit der bisherigen Elektronik von Cosworth fuhr, ist Triple-M mit der neuen von Magneti Marelli unterwegs. «Von Anfang an war klar, dass wir Marelli fahren, daran gibt es auch nichts zu rütteln», unterstrich Moser.

Ist es nicht problematisch für euch, wenn ihr – zumindest für den Moment – als einziges Honda-Team mit Marelli fahrt? «Wir könnten momentan gar keine Daten verarbeiten, wir müssen erst das Basis-Set-up unseres Motorrads hinkriegen», hielt der Frankfurter fest. «Für uns ist es auch nicht wichtig, was das Red-Bull-Team macht, wir müssen schauen, was wir machen.»

Patrick Jacobsen büßte am ersten Tag 5,364 sec auf Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) ein, der in 1:41,475 min Rundenrekord fuhr. Teamchef Moser lässt sich wegen des Rückstands nicht aus der Ruhe bringen: «Wir werden auf keinen Fall auf Zeitenjagd gehen, wir fangen ja erst langsam an, die verfügbare Elektronik einzusetzen. Wir stehen ganz am Anfang, da sind Rundenzeiten irrelevant.»

Triple-M Honda hat vor dem Saisonstart in Australien nur vier Testtage, zwei in Portimao und zwei auf Phillip Island. Die meisten Gegner hatten außerdem zwei Tage Ende November und weitere zwei letzte Woche in Jerez. Es ist deshalb nicht davon auszugehen, dass das Honda-Satellitenteam bereits bei den ersten beiden Übersee-Events konkurrenzfähig sein wird.

«Das ist schon sehr viel Arbeit mit dem Motorrad», verdeutlichte Moser. «Die Elektronik ist neu, die muss man erst mal hinkriegen. Portimao ist zum Einstellen nicht die beste aller Strecken, weil sie sehr speziell ist. Ich glaube nicht, dass wir in Australien und Thailand ernsthaft wettbewerbsfähig sind. Das ist sehr unwahrscheinlich. Aber für Europa glaube ich das schon.»

Europa-Auftakt ist Mitte April im MotorLand Aragon, bereits eine Woche später geht es in Assen weiter.

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