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Red Bull Honda: Umstieg auf Magneti Marelli wackelt!

Von Ivo Schützbach
Leon Camier hält die Taktik von Honda für richtig

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Im Rahmen des Superbike-WM-Tests in Portimao wird Honda erstmals die Elektronik von Magneti Marelli auf der Rennstrecke probieren. Für die Saison 2018 lässt man sich alle Möglichkeiten offen.

Besonders Stefan Bradl hat die Cosworth-Elektronik in der Saison 2017 heftig kritisiert. Auch alle anderen Fahrern stießen mit ihr schnell an die Grenzen, Honda Motor Europe (HME) beschloss deshalb für 2018 den Wechsel zu Marktführer Magneti Marelli. Dessen Elektronik wird auch von Kawasaki, Ducati, MV Agusta und Yamaha eingesetzt.

Während des Jerez-Tests diese Woche wurde zur Verwunderung vieler Beobachter aber weiter mit Cosworth gefahren.

Red Bull Honda-Teammanager Kervin Bos erklärte SPEEDWEEK.com, wie es zu dieser Entscheidung kam und was für dieses Jahr geplant ist.

Kervin, am Sonntag (28.1.) testet ihr in Portimao erstmals die Elektronik von Magneti Marelli. Wann habt ihr diese zum ersten Mal auf dem Prüfstand probiert und warum habt ihr sie nicht schon in Jerez eingesetzt?

Es ist lange her, dass wir damit erstmals auf dem Prüfstand waren.

Wir wollen die Elektronik aber erst einsetzen, wenn sie auf einem besseren Level als die bisherige von Cosworth ist.

Für uns ging es in Jerez darum zu verstehen, wo wir stehen. Wir wollen uns nicht hetzen, sondern gute Resultate erzielen. Das wollen wir mit dem bestmöglichen Paket, das uns zur Verfügung steht.

Deshalb entschieden wir uns, erst das Chassis zu entwickeln – mit der Elektronik von Cosworth.

Erwartest du für die Marelli-Premiere eine leichte Umstellung oder zahlreiche Probleme?

Schwer zu sagen, auf dem Prüfstand ist immer alles anders. Wie es auf der Strecke laufen wird, kann ich dir nach dem Portimao-Test sagen.

Sollte das System von Magneti Marelli nicht bereit sein: Ist es vorstellbar, dass ihr in Australien oder später in der Saison weiterhin mit Cosworth fahrt?

Das ist eine Möglichkeit – wir wollen das bestmögliche Paket einsetzen.

Vertraglich ist es möglich, dass ihr euch das System frei aussucht?

Wir sind Kunden und können entscheiden, was wir tun wollen.

Wie hat Cosworth reagiert, als ihr ihnen erzählt habt, dass ihr auf Marelli umsteigen wollt?

Das war keine große Sache. Wir arbeiten seit vielen Jahren mit Cosworth und haben eine gute Beziehung. Auch sie wissen, dass Marelli möglicherweise ab 2019 vorgeschriebene Einheitselektronik wird.

Wer hat letztlich entschieden, dass auf Marelli gewechselt wird?

Das hat Honda Motor Europe zusammen mit dem Team entschieden. Dabei hatten wir im Hinterkopf, dass 2019 die Einheitselektronik von Magneti Marelli kommen soll. Es war ein guter Zeitpunkt, um zu wechseln.

Ist es möglich, dass das Honda-Satellitenteam Triple-M beim Saisonstart in Australien die Elektronik von Magneti Marelli einsetzt und das Red-Bull-Team jene von Cosworth?

Ja, das ist möglich. Ich kann aber nicht sagen, ob es so kommen wird.

Letztes Jahr gab es vorübergehend die Hoffnung im Red-Bull-Team, dass euch die Honda Racing Corporation unter die Arme greift, vor allem mit der neuen Magneti-Marelli-Elektronik. Was wurde daraus?

Es gibt Unterstützung, aber nur bis zu einem gewissen Punkt.

Es ist nicht so, dass wir von HRC Werksunterstützung erhalten. Wir sind ein Projekt von Honda Motor Europe.

Wenn sich die Möglichkeit ergibt, dass uns HRC helfen kann, dann sind sie ohne Zweifel willens.

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