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Böses Erwachen: Keine Regel kann Jonathan Rea stoppen

Von Ivo Schützbach
Nur einmal geriet Jonathan Rea aus dem Gleichgewicht

Nur einmal geriet Jonathan Rea aus dem Gleichgewicht

Egal, was Promoter Dorna an den Voraussetzungen ändert, die Dominanz von Jonathan Rea (Kawasaki) in der Superbike-WM bleibt. «Im Sport gibt es immer Ausnahmeathleten», sagt der dreifache Weltmeister.

Jahr für Jahr werden die technischen Regeln seriennaher, 2017 wurde sogar die Startaufstellung für Lauf 2 geändert. Beendet ein Fahrer das erste Rennen auf dem Podium, muss er seither das zweite aus der dritten Startreihe in Angriff nehmen. All das konnte Jonathan Rea vergangene Saison nicht davon abhalten, in 26 Rennen 24 Mal auf dem Podium zu stehen. 16 Mal als Sieger! Der 30-Jährige wurde zum dritten Mal in Folge Champion, mit so vielen Punkten (556) wie keiner vor ihm.

Für 2018 bekamen die technischen Regeln den größten Einschnitt seit Jahren. Doch Rea dominierte den ersten Wintertest Ende November in Jerez und war auch am ersten Testtag des neuen Jahres auf selbiger Strecke Schnellster.

Als sich Yamaha-Werksfahrer Alex Lowes in seiner letzten gezeiteten Runde mit 0,2 sec Rückstand auf Platz 2 katapultierte, war Rea bereits beim Umziehen.

«Natürlich habe ich für diese Rundenzeit gepusht», meinte er zu seiner 1:39,862 min. «Aber ich habe nichts riskiert. Es ist Januar, ich will gesund in die Saison starten. Ich fuhr diese Zeit in meinem dritten Run. Als sie mir gelang, konzentrierten wir uns auf die Arbeit mit dem Motorrad. Verglichen mit dem letzten Test hier, ist der Griplevel recht niedrig. Wir haben versucht mehr Grip zu finden, auch wenn ich dafür etwas aus meiner Wohlfühlzone musste. Deshalb mangelte es mir den Rest des Tages an Vertrauen.»

Was sich in zwei harmlosen Ausrutschern manifestierte.

Seine Überlegenheit begründete Rea gegenüber SPEEDWEEK.com tiefenentspannt. «Es gibt keinen Fehler im System», ist der Nordire überzeugt. «In jeder Ära gibt es im Sport dominante Athleten wie Schumacher, Usain Bolt, Roger Federer im Tennis oder Rennradfahrer Chris Froome. Das ist normal im Sport. Ich kann dir auch nicht sagen, was an den früheren Regeln falsch gewesen sein soll. Es ist einfach so, dass das beste Team mit dem besten Motorrad gewinnt – das ist immer so. Kawasaki hat mit Tom Sykes und mir zwei sehr starke Fahrer, Ducati hat das nächststärkste Fahrerduo. Es gibt Gründe, weshalb wir vorne liegen. Als sich die anderen Hersteller mehr einbrachten, konnte ich auch für meinen damaligen Arbeitgeber Rennen gewinnen. Okay, ich kämpfte nie um den Titel. Das hängt immer davon ab, wo die Besten fahren. Heute ist es so, dass die besten Fahrer auf den besten Bikes sitzen. Das macht es für die anderen Hersteller noch schwieriger, den Unterschied auszumachen.»

Endstand SBK-Test Jerez, Dienstag, 23. Januar:

1. SBK Jonathan Rea (GB), Kawasaki, 1:39,862 min
2. SBK Alex Lowes (GB), Yamaha, +0,202
3. SBK Tom Sykes (GB), Kawasaki, +0,316 sec
4. SBK Marco Melandri (I), Ducati, +0,376
5. SBK Chaz Davies (GB), Ducati, +0,842
6. SBK Michael van der Mark (NL), Yamaha, +0,896
7. SBK Eugene Laverty (IRL), Aprilia, +0,913
8. SBK Leon Camier (GB), Honda, +1,026
9. SBK Niccolò Canepa (I), Yamaha, +1,173
10. SBK Lorenzo Savadori (I), Aprilia, +1,177
11. SBK Loris Baz (F), BMW, +1,267
12. SBK Michael Rinaldi (I), Ducati, +1,340
13. SBK Jordi Torres (E), MV Agusta, +1,452
14. BSB Leon Haslam (GB), Kawasaki, +1,576
15. STK Lorenzo Zanetti (I), Ducati V4, +1,803
16. SBK Yonny Hernandez (CO), Kawasaki, +2,173
17. SBK Jake Gagne (USA), Honda, +2,198
18. SBK Leandro Mercado (RA), Kawasaki, +2,281
19. SBK Toprak Razgatlioglu (TR), Kawasaki, +2,306
20. BSB Luke Mossey (GB), Kawasaki, +2,743
21. SSP Raffaele De Rosa (I), MV Agusta, +3,876
22. STK Alessandro Delbianco (I), BMW, +4,062
23. SSP Kenan Sofuoglu (TR), Kawasaki, +4,136
24. SSP Hikari Okubo (J), Kawasaki, +5,148
25. SSP Ayrton Badovini (I), MV Agusta, +5,411
26. SSP Nacho Calero (E), Kawasaki, +5,630
27. SBK Ondrej Jezek (CZ), Yamaha, keine Zeit

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