Tom Sykes (Kawasaki): «Einheits-ECU bringt nichts»
Tom Sykes sieht Teams wie Kawasaki Factory auch bei Einführung einer Einheits-Elektronik weiter vorne
Offiziell beschlossen ist es noch nicht, aber WM-Vermarkter Dorna will für 2019 eine einheitliche Motorsteuerung von Magneti Marelli einführen. Diese hat sich in der MotoGP-WM bewährt, nur Kawasaki und BMW sind strikt dagegen, weil sie die Superbike-WM stärker als andere Hersteller als Entwicklungsfeld für Serienmaschinen nützen. Und nicht in der MotoGP-Klasse dabei sind.
Einig sind sich alle Hersteller in einem Punkt: Die Show muss besser werden. Wenn nur Kawasaki und Ducati vorne fahren, schrumpft das Interesse der Fans an der Meisterschaft – und damit auch das Interesse der Hersteller.
Wie man die Hersteller auf einen ähnlichen Level bringt, darüber streiten die Experten. Für Kawasaki-Werkspilot Tom Sykes ist eine Einheits-Elektronik der falsche Weg. «Jeder hat da seine eigenen Vorstellungen, die Elektronik wird wohl standardisiert. Sicher ist: Seit die technischen Regeln seriennaher wurden, vergrößerten sich die Abstände», sagte Sykes. «Es spielt am Ende keine Rolle was wir machen, die Werksfahrer und Werksteams werden immer gewinnen. Das hat nicht nur mit dem Investment ins Projekt zu tun, sondern auch mit dem Investment in den Fahrer. Technisch haben wir in den letzten Jahren einen Rückschritt gemacht, ich musste einen Weg finden das Bike anders zu fahren, um die gleichen Ergebnisse zu holen. Letztlich machen alle diese Regeländerungen das Ganze nur teurer.»
Sykes’ Crew-Chief Marcel Duinker selbstbewusst: «Auch wenn die einheitliche Elektronik kommt, wird sich daran nichts ändern.»
Tom Sykes stimmt ihm zu: «Nur Kawasaki und Ducati leisteten sich die letzten Jahre ein echtes Werksteam. Das Paket aus Technik, Fahrer und Bike muss stimmen. Die heutigen ECU zu verbieten würde nicht viel ändern, die Top-Teams werden immer noch gewinnen. Man erreicht also nichts damit.»