Mehr als zwei Honda-SBK-Teams? «Wenn es soweit ist…»
Chris Pike (li.) mit Patrick Jacobsen
Mit den Rängen 7 und 6 ist Leon Camier aus dem Team Red Bull Honda in Australien ordentlich in die Saison 2018 gestartet. Rookie-Teamkollege Jake Gagne wurde 12. und 13., Neuling Patrick Jacobsen aus dem Satelliten-Team Triple-M eroberte im zweiten Rennen als 14. seine ersten Superbike-WM-Punkte.
SPEEDWEEK.com sprach mit Chris Pike, dem SBK-Verantwortlichen von Honda Motor Europe.
Chris, wie läuft die Zusammenarbeit mit dem Triple-M-Team?
Ich kenne Teammanager Manuel Cappelletti schon lange, wir teilen alle Informationen. Je mehr Infos man hat, desto einfacher kann man eine Richtung festlegen.
Kann man mit der jetzigen Honda-Struktur gegen Werksteams von Kawasaki und Ducati ankommen? Euer letzter WM-Titel liegt elf Jahre zurück.
Wir haben die letzten Jahre versucht, das Team personell so stark wie möglich aufzustellen. Natürlich ist unser Ziel zu gewinnen. Ich sage nicht, dass wir morgen alles gewinnen. Aber wir arbeiten dafür, um zu gewinnen.
Wärt ihr über ein drittes oder viertes Honda-Team glücklich? Mit Erfolg kommen auch Kunden?
Darüber machen wir uns Gedanken, wenn es soweit ist.
Letztlich bin ich immer glücklich, wenn ich mehr Honda auf der Strecke sehe.
Der Vertrag mit Hauptsponsor Red Bull endete nach dieser Saison. Wie stehen die Chancen, dass dieser verlängert wird?
Ich mache den Job noch nicht lange genug, um diese Frage beantworten zu können.
Ich würde gerne mit Red Bull weitermachen, das ist eine große Firma. Honda und Red Bull arbeiten ja auch nicht nur im Superbike-Fahrerlager zusammen.
Die Voraussetzungen vor der Vertragsunterzeichnung für die Saison 2017 waren andere als heute. Honda hatte die neue Fireblade und sprach von Siegen und dem Titelgewinn im ersten Jahr. Mit Nicky Hayden und Stefan Bradl standen zwei bekannte Weltmeister unter Vertrag. Dann erwies sich das Motorrad als nicht schlagkräftig, Hayden ging von uns, und Bradl zog es vor HRC-Testfahrer zu werden. Da könnte Red Bull auf andere Ideen kommen?
Hoffen wir, dass wir schnellst möglich gewinnen.
Glaubst du, dass die neuen technischen Regeln das Kräfteverhältnis ändern?
Die niedrigeren Drehzahlen beeinflussen deine Leistungsfähigkeit auf jeden Fall. Wir fahren bislang mit der gleichen Drehzahl wie 2017, erst wenn wir Rennen gewinnen, kann uns das treffen.
Seid ihr dieses Jahr auch wegen der neuen Regeln besser?
Schwer zu sagen nach den ersten Rennen auf Phillip Island, weil das so eine spezielle Rennstrecke ist.
In Australien schlugen wir uns ordentlich, diesen Schwung können wir hoffentlich nach Buriram mitnehmen. Möglicherweise erwarten uns dort aber andere Schwierigkeiten.
Ich glaube nicht, dass die neuen Regeln die Besten zwangsläufig langsamer gemacht haben. Jeder hat seine Motoren und die Abgasanlage an die neuen Voraussetzungen angepasst.