Red Bull Honda: Leon Camier rechnet mit Podestplätzen
Leon Camier sieht Honda deutlich verbessert
Nach einer missglückten ersten Runde verlor Leon Camier im ersten Rennen auf Phillip Island den Anschluss zur zweiten Gruppe, die am Ende um Platz 3 kämpfte. Er kam als Siebter ins Ziel, mit 21,5 sec Rückstand.
Ein gänzlich anderes Bild sahen wir im zweiten Lauf. Von Startplatz 4 kommend fuhr der Engländer zeitweise auf Platz 2, im Ziel wurde es Rang 6 – nicht einmal 3 sec hinter Sieger Marco Melandri (Ducati).
Camier profitierte davon, dass er durch die Startplatzregel für Lauf 2 von Platz 4 statt 10 wie nach der Superpole losfahren durfte. Dass das Rennen mit einem Pflichtboxenstopp durchgeführt wurde («Flag-to-Flag») und er nach der Hälfte der 22 Runden einen neuen Hinterreifen bekam, war zumindest kein Nachteil.
In Australien hat sich gezeigt: Honda hat sich deutlich verbessert. SPEEDWEEK.com sprach mit Leon Camier über die Erwartungshaltung und das neue technische Reglement.
Leon, hast du diese Resultate erwartet?
Ich bin ganz zufrieden, dass ich mit den Jungs an der Spitze kämpfen konnte.
Klar will ich gewinnen, aber die Wirklichkeit ist, wie sie ist. Das erste Wochenende ist positiv.
Wie groß war der Phillip-Island-Effekt? Sehen wir dich und Honda beim nächsten Event in Thailand in ähnlichen Gefilden?
Es wird Rennen geben, bei denen wir gut genug für das Podest sein werden. Wir müssen uns aber in einigen Bereichen verbessern, damit wir das konstant erreichen können.
Du rechnest dieses Jahr mit Podestplätzen?
Ja. Ein klares ja.
Kawasaki sieht nicht mehr so stark aus wie letztes Jahr, Jonathan Rea muss jetzt kämpfen.
Das ist gut.
Ich habe von ihm auf der Strecke aber nicht viel gesehen. Im zweiten Rennen fuhr ich eine Weile hinter Sykes, sie sind nach wie vor stark und das Motorrad funktioniert gut. Aber den Riesenvorteil gegenüber den anderen haben sie nicht mehr, sie fahren jetzt wieder im gleichen Rennen. In meinen Augen ist das eine gute Sache, damit bleibt die Serie interessant.
Demnach funktionieren die neuen technischen Regeln?
Bis jetzt ja.
Es lässt sich noch nicht beurteilen, ob jetzt vielleicht Ducati einen zu großen Vorteil hat.
Wir müssen die kommenden Rennen abwarten, wie sich alles entwickelt.
Melandri wird auch in Thailand stark sein. Er hat durch seine geringe Größe einen brutalen Vorteil in der Beschleunigung, er ist in jeder Speedmessung der Schnellste.
Nach drei Events kann es sein, dass die Maximaldrehzahlen verändert werden. Es wäre nicht schlimm, wenn es ihn trifft.