Davide Giugliano steht vor WM-Comeback mit Aprilia
Zehn Tage nach seinem Sturz im zweiten Rennen der Superbike-WM in Thailand liegt Eugene Laverty noch immer in Bangkok im Krankenhaus. Die nächsten drei Events in Aragón, Assen und Imola muss der Nordire aussetzen, bei seinem Heimrennen in Donington Park am letzten Mai-Wochenende will er wieder dabei sein.
Bis dahin braucht Milwaukee Aprilia Ersatz. Vieles deutet darauf hin, dass die Wahl auf Davide Giugliano fällt.
2011 wurde der Italiener Superstock-1000-Champion und stieg 2012 in die Superbike-WM auf. In 120 Rennstarts eroberte er 868 Punkte, fünf Poles, 14 Podestplätze (kein Sieg) und fuhr achtmal die schnellste Rennrunde.
2012 fuhr er an der Seite des späteren Weltmeisters Carlos Checa für Althea Ducati, im Jahr darauf trat das Team mit Maschinen von Aprilia an. Aus dieser Zeit kennt Giugliano die RSV4 und deren APX-Elektronik.
Von 2014 bis 2016 fuhr der Römer für das Ducati-Werksteam, zeigte teilweise erstaunlichen Speed, schaffte aber nie einen Sieg. Zudem stürzte er zweimal schwer und brach sich mehrere Nackenwirbel.
Für 2017 kam der heute 28-Jährige nirgends sonst unter und wechselte in die Britische Superbike-Meisterschaft. Dort lief es nicht, nach einem Sturz in Brands Hatch fiel er wegen Schmerzen im Knie und Nacken für Wochen aus. Mitte Juni trennten sich das Team Tyco BMW und er im gegenseitigen Einvernehmen.
Mitte Juli holte Red Bull Honda Giugliano als Test- und Ersatzfahrer, er bestritt acht Rennen mit der neuen Fireblade und eroberte als bestes Ergebnis Rang 8 im Regen von Magny-Cours.
Trotz einiger Bemühungen fand Giugliano für 2018 keinen Platz in einem guten WM-Team, eine Hinterbänkler-Truppe will er sich nicht antun.
Giugliano ist nicht erste Wahl
Aprilia wollte Testfahrer Matteo Baiocco bei Milwaukee Aprilia als Laverty-Ersatz unterbringen, aber Teamchef Shaun Muir lehnte, vom Speed des Italieners wenig überzeugt, ab.
Stattdessen zeigte der Engländer Interesse an Stefan Bradl und Jonas Folger. Doch Bradl ist an HRC gebunden und Folger erholt sich von seinem Burn-out und wird 2018 voraussichtlich keine Rennen fahren.
Muir war auch am Chilenen Maximilian Scheib interessiert, der für das Aprilia-Werksteam die Superstock-1000-EM bestreitet. Doch Aprilia gibt den 22-Jährigen nicht frei, er soll den Superstock-Titel erringen und kann deshalb nicht die drei ersten Rennen verpassen.
Mit dem Südafrikaner Sheridan Morais gab es ebenfalls Gespräche, doch der unterschrieb als Ersatz von Kenan Sofuoglu im Kawasaki-Supersport-Werksteam von Manuel Puccetti für die Rennen in Aragón und Assen.