Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Eugene Laverty nach Crash operiert: 8 Wochen Pause

Von Ivo Schützbach
Eugene Laverty beim Entspannen

Eugene Laverty beim Entspannen

Entgegen der Erstdiagnose der Ärzte, musste Eugene Laverty nach seinem Sturz im zweiten Superbike-Rennen in Buriram doch unters Messer. Milwaukee Aprilia sucht einen Ersatzfahrer.

«In Kurve 6 rutsche Laverty das Vorderrad weg, er rutschte aber nicht nach außen, sondern nach innen», schilderte Jordi Torres in Buriram SPEEDWEEK.com den Sturz. «Ich überfuhr ihn auf Hüfthöhe. Zwischen Eugene und mir waren nur ein paar Zentimeter, ich konnte unmöglich ausweichen. Wenn einer so stürzt, ist das das Schlimmste.»

Ein Augenzeuge verglich den Sturzhergang mit jenem von Marco Simoncelli: Der Italiener wurde am 23. Oktober 2011 in Sepang nach seinem Sturz von Kumpel Valentino Rossi überrollt und verlor sein Leben.

Laverty hatte Glück. Anfängliche Berichte, er könne seine Beine nicht spüren, erwiesen sich 30 Minuten nach dem Sturz glücklicherweise als überholt.

Aber es wurden zwei Frakturen des Sitzbeins rechts festgestellt, das ist der unterste Teil des Beckens.

Das Sitzbein ist ein sehr stabiler Knochen, es müssen starke Kräfte wirken, damit es zu einem Bruch kommt. Diese Fraktur geht oft mit starken Schmerzen einher, die ins Gesäß ausstrahlen können. Meist wird zur Vermeidung der Schmerzen eine Schonhaltung eingenommen, bei der die Hüfte gebeugt und die betroffene Seite bestmöglich entlastet wird. Jede Bewegung und Belastung der Hüfte verschlimmert die Schmerzen.

Entgegen ersten Berichten aus dem Krankenhaus in Buriram, 400 Kilometer nordöstlich der thailändischen Hauptstadt Bangkok, dass ein operativer Eingriff nicht nötig sei, begab sich Laverty am Montagabend in Bangkok doch unters Messer. Teamchef Shaun Muir spricht von einem «minimalen Eingriff».

«Das gebrochene Becken wird mich nicht lange einbremsen», twitterte Laverty anschließend, die Realität sieht anders aus.

Der Nordire wird den Europa-Auftakt im MotorLand Aragón Mitte April und auch die Rennen in Assen und Imola verpassen. Bei seinem Heimrennen in Donington Park am letzten Mai-Wochenende will er wieder dabei sein.

Eine frühzeitige Rückkehr macht wenig Sinn: Die Aprilia RSV4 ist keine siegfähige Maschine, Laverty liegt in der Weltmeisterschaft mit 16 Punkten auf dem mageren elften Platz.

Für Milwaukee Aprilia stellt sich die Frage, wer als Ersatzfahrer einspringen kann. Aprilia ist lediglich in Italien in der nationalen Meisterschaft vertreten, der dortige Fahrer Matteo Baiocco, der auch als MotoGP-Testfahrer für Aprilia arbeitet, hat seine besten Zeiten aber hinter sich. Die Superstock-1000-Piloten haben in Aragón und Assen selbst Rennen und Aprilias MotoGP-Werksfahrer Scott Redding und Aleix Espargaró werden es sich nicht antun, sich mit nicht siegfähigem Material bei den Superbikes zu blamieren. Außerdem überschneidet sich das Rennen in Assen mit dem Austin-GP.

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