Max Verstappen: «Marc Marquez ist der Beste»

Red Bull Honda: 1. Podestplatz um 0,863 sec verloren!

Von Ivo Schützbach
Erstmals seit der Einführung der neuen CBR1000RR Fireblade SP2 war Honda gut genug für einen Podestplatz; Leon Camier kämpfte bei der Superbike-WM in Buriram bis zum Zielstrich verbissen gegen Ducati-Star Chaz Davies.

Seit dem 1. Oktober 2016 wartet Honda in der Superbike-WM auf einen Podestplatz, damals wurde Michael van der Mark auf feuchter Strecke in Magny-Cours Zweiter.

Mit der neuen CBR1000RR Fireblade SP2 blieb das Team Red Bull Honda 2017 ohne Podestplatz, Stefan Bradl sorgte mit dem damals nicht konkurrenzfähigen Motorrad mit Rang 6 in Assen für das beste Resultat.

Mit den Rängen 7 und 6 hatte Leon Camier auf Phillip Island einen ordentlichen Einstand in seinem neuen Team, auf dem Chang Circuit konnte der Engländer noch eins draufsetzen.

Die drei freien Trainings am Freitag beendete er als Sechster, nur 0,204 sec hinter dem Schnellsten. In der Superpole am Samstagnachmittag sorgte Camier mit Rang 3 für den besten Startplatz der neuen Fireblade – und mit Rang 4 auch gleich noch für das beste Rennergebnis.

Bis zur 14. von 20 Runden lag der Engländer hinter Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) auf Platz 2, dann ging nach einem Verbremser der spätere Zweite Javier Fores (Barni Ducati) an ihm vorbei. In der vorletzten Runde verlor Camier Rang 3 an Ducati-Werksfahrer Chaz Davies. Im Ziel fehlten lediglich 0,863 sec zum ersten Podestplatz, in der Weltmeisterschaft liegt der 31-Jährige mit 32 Punkten auf Platz 6.

SPEEDWEEK.com traf sich mit Camier in Thailand in der Box von Red Bull Honda zum exklusiven Interview.

Leon, was hat die letzten zwei Runden gefehlt, um den Podestplatz zu sichern?

Ich machte ein paar kleine Fehler, weil ich versuchte den hohen Rhythmus zu halten und viel riskierte. In einigen Bereichen war unser Motorrad nicht perfekt. Ich wurde aus dem Windschatten heraus überholt, ich konnte das aber nicht. Ich konnte machen was ich will, ich kam nicht vorbei.

Fehlt es der Honda an Motorleistung, dass du nicht aus dem Windschatten überholen kannst?

Auch, wir reden aber nicht von viel. Etwas mehr Motorleistung, eine bisschen bessere Beschleunigung und Aerodynamik, wir müssen alles einen Tick besser machen, damit ich das ganze Rennen 100 Prozent attackieren kann.

Und ich darf nicht so viele Fehler machen.

Ich versuchte an Johnny Rea dranzubleiben, hatte dann aber in Kurve 1 einen kleinen Highsider. Das hat mich 0,3 sec gekostet, der Windschatten riss ab und für mich war das Spiel gegen ihn beendet.

Positiv an Platz 4 ist, dass du damit im zweiten Rennen von Pole-Position starten darfst, als Dritter im ersten Rennen müsstest du aus der dritten Reihe losfahren.

Gut ist, dass Rea und Davies jetzt weiter hinten stehen. Normal braucht Johnny aber nicht mehr als eine Runde, um vorne aufzutauchen. Ich glaube deshalb nicht, dass sich dadurch ein Riesenunterschied ergibt. Von Pole zu starten ist aber nie schlecht, das eröffnet uns Chancen.

Kannst du dich an deinen letzten Podestplatz erinnern? Das war am 4. August 2013 in Silverstone auf einer Suzuki.

Ich hätte es nicht mehr gewusst, das ist ewig her.

Du bist mit dem bisherigen Rennwochenende in Thailand zufrieden?

Definitiv. Wir haben heute viel aus dem Motorrad geholt, unser Paket funktioniert gut.

Vor der Superpole haben wir noch etwas geändert. Mit dem Qualifyer lief es auch gut, meine zwei Runden damit waren sehr ordentlich. Ich dachte, dass ich um Startplatz 1 kämpfen kann – Rang 3 ist trotzdem gut.

Wenn wir für das zweite Rennen noch eine Winzigkeit finden, ist alles möglich.

Was bedeutet es dir persönlich, dass du für das beste Superpole- und Rennresultat der neuen Fireblade gesorgt hast? Und das bereits am zweiten Wochenende.

Solche Ergebnisse sind gut für alle. Das Vertrauen steigt und alle werden dadurch angespornt. Wir stehen mit dem Projekt ja noch am Anfang. So lange wir uns stetig verbessern können, schaue ich dem Rest der Saison optimistisch entgegen.

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