Fix: WM-Comeback von Davide Giugliano mit Aprilia
Davide Giugliano wird bis zu drei Meetings mit Milwaukee Aprilia bestreiten
Davide Giugliano war nicht die erste Wahl von Milwaukee-Teamchef Shaun Muir, der lieber den Chilenen Maximilian Scheib auf der verwaisten RSV4 des verletzten Eugene Laverty sehen. Doch Aprilia gab den 22-Jährigen nicht frei, er soll den Superstock-Titel erringen und kann deshalb nicht die drei ersten Rennen verpassen.
Weil auch die Gespräche mit Sheridan Morais nicht zum Erfolg führten (der Südafrikaner ersetzt stattdessen bei Puccetti Kawasaki Rekordweltmeister Kenan Sofuoglu in der Supersport-WM) war Giugliano die bestmögliche Alternative.
«Für Davide ist es eine echte Chance, sein Potential unter Beweis zu stellen. Unser Vertrag umfasst zunächst die Meetings in Aragón und Assen, wahrscheinlich auch noch Imola», sagte Muir. «Wir haben keine Erwartungen, er soll sich nur anstrengen und sich kontinuierlich steigern. Wir kennen seine Fähigkeiten und werden ihn zu jeder Zeit voll unterstützen.»
Doch der Italiener hat nach schweren Stürzen seine besten Zeiten hinter sich.
2011 wurde der mittlerweile 28-Jährige Superstock-1000-Champion und stieg 2012 in die Superbike-WM auf. 2012 fuhr er an der Seite des späteren Weltmeisters Carlos Checa für Althea Ducati, im Jahr darauf trat das Team mit Maschinen von Aprilia an. Aus dieser Zeit kennt Giugliano die RSV4 und deren APX-Elektronik. In 120 Rennstarts eroberte er 868 Punkte, fünf Poles, 14 Podestplätze (kein Sieg) und fuhr achtmal die schnellste Rennrunde.
Für 2017 kam der heute 28-Jährige nirgends sonst unter und wechselte in die Britische Superbike-Meisterschaft. Nach einem Sturz in Brands Hatch fiel er für Wochen aus, ohne Comebackversuch trennten sich das Team Tyco BMW und er im gegenseitigen Einvernehmen. Mitte Juli holte Red Bull Honda Giugliano als Test- und Ersatzfahrer, er bestritt acht Rennen mit der neuen Fireblade und eroberte als bestes Ergebnis Rang 8 im Regen von Magny-Cours.
Die Voraussetzungen für Giugliano sind denkbar schwierig. Ohne Testfahrten muss er sich in einer Woche in Aragón auf das Superbike setzen. «Wir haben nur eine kurze Vorbereitungszeit, aber dafür sind die anstehenden auf Strecken, die ich sehr gut kenne», hoffte Giugliano. «Ich habe auch großes Vertrauen in die Erfahrung und Professionalität meiner neuen Crew.»