Aragón, Superpole: Vier Stürze, Melandri auf Pole
Marco Melandri gewann in Aragon die Superpole
Marco Melandri mausert sich zum Favoriten für das am Nachmittag anstehende erste Rennen der Superbike-WM in Aragón. Der Ducati-Werkspilot holte in 1:49,543 min die Pole-Position vor den Kawasaki-Stars Jonathan Rea und Tom Sykes.
Überschattet wurde die Superpole von insgesamt vier Stürzen. In der SP2 erwischte es mit Chaz Davies (Ducati) einen der Favoriten, dazu mussten Lorenzo Savadori (Aprilia) und Vladimir Leonov von ihren Bikes absteigen. Bereits in der SP1 sorgte BMW-Pilot Loris Baz (19.) für den ersten Sturz.
Die beste Yamaha stellte Alex Lowes auf die fünfte Startposition, stark auch Jordi Torres mit der MV Agusta auf Platz 7.
Red Bull Honda-Pilot Leon Camier kam in seiner ersten Superpole mit Marelli-Elektronik nicht über Startplatz 9 hinaus. Sein Rückstand auf die Bestzeit betrug eine volle Sekunde.
Überraschend stark präsentierte sich bereits am Freitag der Russe Vladimir Leonov, der in Aragón mit einer Wildcard am Start ist. Mit einer vom Puccetti-Team aufgebauten Kawasaki beendete Leonov die Superpole 1 als Zweiter und erreichte am Ende den zwölften Startplatz – nach einem Sturz.
So lief die Superpole
Superpole 1:
Klare Favoriten, um als einer der zwei Schnellsten in die Superpole 2 weiterzuziehen, gab es in der Superpole 1 nicht. Interessiert wurde aber der erste Superpole-Auftritt von Michael Rinaldi vom Ducati-Junior-Team sowie von Laverty-Ersatz Davide Giugliano (Milwaukee Aprilia) beobachtet. Ebenfalls unter anderem in der SP1 am Start: Loris Baz (Althea BMW), Toprak Razgatlioglu (Puccetti Kawasaki) und PJ Jacobsen (Triple-M Honda).
Da in der SP1 kein Qualifyer-Reifen zum Einsatz kommt, waren bereits die ersten Rundenzeiten ausschlaggebend.
Nach dem ersten Schlagabtausch führte Baz in 1:51,867 min nur wenige 1/1000 sec vor dem überraschend starken Wildcard-Piloten Vladimir Leonov (Kawasaki) und Razgatlioglu. Wie immer Schlusslicht der bedauernswerte Ondrej Jezek mit der Guandalini Yamaha (+2,5 sec).
Für den zweiten wurden weiche Rennreifen verwendet und das Risiko noch einmal höher geschraubt. Jeder Teilnehmer hatte nur eine Runde.
Für Baz war die Superpole nach einem Sturz gelaufen, der Franzose hielt sich mit schmerzverzerrtem Gesicht die rechte Schulter. Derweil brannte Leonov in 1:51,294 min eine neue schnellste Runde in den Asphalt, mit 0,3 sec Rückstand folgte Jake Gagne mit der Red Bull Honda. Giugliano als Dritter bereits mit 1 sec Rückstand.
Auf der zweiten Runde fand Rinaldi die schnellste Linie und sorgte in 1:50,568 min für die absolut schnellste Zeit in der Superpole 2. Als Zweiter zog der Russe Leonov weiter in die SP2.
Die Startplätze ab Platz 13: Gagne, Giugliano, Leandro Mercado (Kawasaki), Razgatlioglu, Jacobsen, Roman Ramos (Kawasaki), Baz, Yonny Hernandez (Kawasaki), Jezek.
Superpole 2:
Die Top-10 der freien Trainings ergänzt durch Rinaldi und Leonov machten nun die vorderen zwölf Startplätze aus. Die Favoriten: Die Kawasaki-Stars Jonathan Rea und Tom Sykes sowie die Ducati-Werkspiloten Marco Melandri und Chaz Davies. 2017 gewann der Waliser in 1:49,319 min die Superpole-Trophäe.
In der Superpole 2 haben die Superbike-Asse von Pirelli einen Qualifyer-Reifen zur Verfügung, der klassisch erst beim letzten Run zum Einsatz kommt. Aber schon mit einem Rennreifen sorgte Rea in 1:50,075 min für eine beeindruckende Rundenzeit, 0,6 sec vor Melandri und Yamaha-Pilot Michael van der Mark.
Bei noch fünf Minuten auf der Uhr gingen die Superbike-Piloten mit dem weichen Hinterreifen auf Zeitenjagd. Noch auf seiner Einrollrunde schmiss Davies seine Ducati in den Kies – er wird als Elfter starten müssen, auch Lorenzo Savadori (Aprilia) stürzte in derselben Kurve wie Davies.
Die erste Bestzeit kam von Jordi Torres mit MV Agusta, dann Rea und Rinaldi. Dann legte Melandri eine 1:49.543 min vor und setzte sich an die Spitze der Zeitenliste. Rea scheiterte auf seiner zweiten Runde nur um 31/1000 sec an der Zeit des Ducati-Piloten. Aber der Kawasaki-Star in einer Kurve vom Gas, wo Leonov sein Motorrad im Kiesbett versenkte. Als Dritter reihte sich Superpole-Spezialist Tom Sykes (Kawasaki) ein.
Die weiteren Plätze: Xavi Fores (Ducati), Alex Lowes und Michael van der Mark (beide Yamaha), Jordi Torres, Rinaldi, Leon Camier (Honda). Dann die gestürzten Savadori, Davies und Leonov.