Superbike-WM 2019: Erst zehn Fahrer haben einen Job
Jonathan Rea (li.) und Michael van der Mark haben ihren Job sicher
Das Kawasaki-Werksteam hat den Vertrag mit seinem dreifachen Weltmeister Jonathan Rea vorzeitig bis Ende 2020 verlängert. 2019 wird Leon Haslam an seiner Seite fahren, der damit für seine Verdienste in der Britischen Meisterschaft und beim Suzuka Eight Hours belohnt wird. Tom Sykes muss sich nach neun Jahren bei Kawasaki einen anderen Arbeitgeber suchen.
Ducati macht erwartungsgemäß mit Vizeweltmeister Chaz Davies weiter und hat überraschend Alvaro Bautista verpflichtet. Obwohl der sieglose Spanier in neun MotoGP-Jahren nur drei Podestplätze erobert hat, traut ihm Ducati mehr zu als dem jetzigen Piloten Marco Melandri.
Pata Yamaha vertraut auf sein bisheriges Duo Michael van der Mark und Alex Lowes, beide konnten in diesem Jahr ihren ersten Sieg in der Superbike-WM erobern.
Ebenfalls komplett ist das Team Pedercini Kawasaki, das mit Yonny Hernandez verlängert hat und seinen erfolglosen Superstock-Piloten Gabriele Ruiu an die Seite des Kolumbianers schickt.
Kawasaki Puccetti bleibt ein Ein-Mann-Team und macht mit dem talentierten Türken Toprak Razgatlioglu weiter.
Red Bull Honda hat Ende Juni die Option auf Leon Camier gezogen, beste Chancen auf den Platz neben dem Engländer hat dessen Landsmann Tom Sykes. Angeklopft haben auch Eugene Laverty, Marco Melandri, Loris Baz, Jordi Torres, Javier Fores, Lorenzo Savadori und Markus Reiterberger. Bislang gibt es aber keine Budgetabsegnung von Honda Japan.
Diese Fahrer wurden auch alle beim Milwaukee-Team von Shaun Muir vorstellig. Der Engländer wird aber erst Fahrer verpflichten, wenn klar ist, ob er mit Aprilia um ein Jahr verlängert, oder ob er sich für mehrere Jahre mit Ducati oder BMW verbündet.
Von den diesjährigen Teams können sich drei vorstellen, von einem auf zwei Fahrer aufzustocken: GoEleven Kawasaki, Triple-M Honda und Barni Ducati. Bei allen ist es eine Budgetfrage.
GoEleven will mit Roman Ramos weitermachen und spricht mit dem Chilenen Maximilian Scheib, der aus der Superstock-1000-EM aufsteigen will.
Triple-M-Chef Matthias Moser hätte am liebsten Markus Reiterberger, der oder die Fahrer seines Teams werden aber von Honda bezahlt, die Entscheidung fällt das Management in Japan.
Barni Ducati möchte mit Javier Fores weitermachen, auch Michael Rinaldi kommt in Frage. Stimmt das Budget, könnten sie gemeinsam ein Team bilden. Dann wird das Junior-Team von Aruba höchstwahrscheinlich eingestampft.
Das Althea-Team von Genesio Bevilacqua hat bislang weder entschieden ob es mit BMW weitergeht, noch ob mit einem oder zwei Piloten gefahren wird. Möglich, dass Alessandro Delbianco aus dem eigenen Superstock-Team in die WM gehievt wird.
Orelac Kawasaki und Guandalini Yamaha machen voraussichtlich mit einem Fahrer weiter.
Das einzige Superstock-Team, das aufsteigen möchte, ist jenes von Werner Daemen. Alpha Racing Van Zon BMW wird aber nur dann genügend Budget haben, wenn BMW München die belgische Truppe zum WM-Entwicklungsteam für die neue S1000RR macht und entsprechend unterstützt. Geschieht das, ist Markus Reiterberger gesetzt.
Aus der Supersport-WM steigt GRT Yamaha auf, mit einem oder zwei Fahrern. In Frage kommen neben dem 22-fachen Laufsieger Marco Melandri die Supersport-Piloten Sandro Cortese, Federico Caricasulo und Lucas Mahias.
Dass MV Agusta in der Superbike-WM weitermacht, ist unwahrscheinlich. Dass ein Suzuki-Team kommt, ebenfalls. Ob und in welchem Umfang sich BMW engagiert, ist offen.
Die Superbike-WM 2019 wird aus mindestens 20 permanenten Fahrern bestehen. Zusätzlich sollen bei jedem Event mehrere Wildcards dabei sein.
Fixe Fahrer für die Superbike-WM 2019:
Kawasaki: Jonathan Rea (GB), Leon Haslam (GB)
Pata Yamaha: Michael van der Mark (NL), Alex Lowes (GB)
Aruba.it Ducati: Chaz Davies (GB), Alvaro Bautista (E)
Kawasaki Puccetti: Toprak Razgatlioglu (TR)
Red Bull Honda: Leon Camier (GB)
Pedercini Kawasaki: Yonny Hernandez (COL), Gabriele Ruiu (I)