Álvaro Bautista: Heute Debüt auf dem Ducati-Superbike
Bei zwölf von 18 Grand Prix ist der Spanier Álvaro Bautista in der MotoGP-WM 2018 in die Top-Ten gefahren. Trotzdem fand er in der Königsklasse keinen Platz mehr für 2019. Also wurde er Ducati-Werksfahrer in der Superbike-WM.
In Australien durfte Bautista am 28. Oktober 2018 erstmals sogar eine Desmosedeci GP18 von Ducati Corse einsetzen, denn Jorge Lorenzo musste verletzungsbedingt pausieren. Nach dem vierten Platz auf der Werks-Ducati Phillip Island fiel dem 33-jährigen Álvaro Bautista der Abschied aus der MotoGP-WM noch schwerer als erwartet.
Aber im MotoGP-Feld, das wegen des Ausstiegs von Marc VDS-Honda von 24 auf 22 Fahrer schrumpft, war einfach kein Platz mehr für den spanischen Haudegen.
Heute beginnt für Bautista, der 2006 im Jorge Martinez-Team auf einer Aprilia die 125-ccm-Weltmeisterschaft gewann, der bei 274 Grand Prix 16 Siege und insgesamt 49 Podestplätze eroberte, in Jerez ein neues Kapitel seiner Rennfahrerlaufbahn. Er steigt erstmals auf die neue Vierzylinder-Panigale und beginnt sein neues Leben als Superbike-Rennfahrer.
Bisher ist die Piste noch feucht, deshalb wird noch gewartet, bis die Asse die ersten Runden drehen. Nur neun Superbike-Fahrer von Kawasaki, Ducati, Yamaha sind bei diesem Test dabei.
Warum hat Bautista in der MotoGP-Klasse keinen Platz mehr gefunden? «Álvaro hat die Saison schwach begonnen, und als er stärker wurde, waren die wenigen Plätze, die in Frage kamen, bereits besetzt. Sein Martinez-Ducati-Team zieht sich aus der MotoGP-WM zurück und übergab die Pltze an Petronas. Marc VDS hört auf, bei Avintia-Ducati wurde ein Bezahlfahrer gesucht. Sie hatten kein Budget für uns», erklärte sein Manager Simone Battistella gegenüber SPEEDWEEK.com.
Dabei hat Bautista bei den letzten 13 Rennen elf Mal gepunktet – er war in dieser Phase immer unter den Top-Ten, in Sachsen und Motegi auf der 2017-Ducati des Nieto-Teams wurd er sogar Fünfter. Der Spanier hat die WM als Zwölfter beendet.
Der in der MotoGP-WM grassierende Jugendwahn, der lauter Fahrer um die 20 in die Königsklasse spült, hat den spanischen Haudegen um einen Vertrag gebracht. Talente wie Miller, Viñales, Rins, Morbidelli, Mir, Oliveira, Quartararo sowie Bagnaia bekamen den Vorzug. Ihr Potenzial ist unbestritten. «Jedes Werk hofft, dass es einen neuen Marc Márquez erwischt, aber es gibt keinen zweiten Márquez», sagte Bradley Smith.
Bradley Smith, in Australien auf der KTM nur 1,1 sec vom achten Platz entfernt, beim WM-Finale im Regen starker Achter, gehört heute ebenfalls zum alten Eisen, genau wie Redding (25). Auch Jonas Folger (25) fand nach seinem Burn-out keinen Platz als Stammfahrer mehr, Stefan Bradl (28) nach dem Superbike-Jahr mit Honda auch nicht.
Aber Bautista kann sich trösten: Manager Battistella, der sich auch um die Geschicke von Andrea Dovizioso kümmert, hat ihm dank seiner ausgezeichneten Ducati-Connections einen lukrativen Arbeitsplatz verschafft. Álvaro fährt ab heute in Jerez statt Marco Melandri im Aruba.it-Superbike-Werksteam, wo er 2019 neben Chaz Davies die neue V4-Panigale steuern wird.
«Ich hoffe, Álvaro kann uns nächstes Jahr in der Superbike-WM helfen», sagte Ducati-Sportdirektor Paolo Ciabatti auf der Heimreise von Malaysia.