Marco Melandri: «Die Yamaha hat keine Nachteile»
Seit Ben Spies 2009 mit 14 Siegen und 17 Podestplätzen in 28 Rennen Weltmeister wurde, ist Marco Melandri der erfolgreichste Yamaha-Pilot.
2011 wurde der Italiener Vizeweltmeister, gewann viermal und stand 15 Mal auf dem Podest.
Das brachte in den letzten zehn Jahren kein Cal Crutchlow (3 Siege, 10 Podestplätze) und auch kein Eugene Laverty (2 Siege, 6 Podestplätze) fertig. Der zweifache Weltmeister James Toseland kam 2010 auf vier Podestplätze, Tom Sykes ging in seiner ersten WM-Saison 2009 leer aus.
Nach der Saison 2011 stieg Yamaha werksseitig aus der Superbike-WM aus und kehrte erst für die Saison 2016 zurück. In den drei Jahren seither gelangen erst drei Siege: Zweimal Michael van der Mark 2018 in Donington Park und Alex Lowes 2018 in Brünn.
2019 sehen wir vier Fahrer auf identischen Yamaha-Werksmaschinen: Van der Mark und Lowes im Pata-Team sowie Melandri und Sandro Cortese bei GRT.
Mit 22 Siegen und 72 Podestplätzen ist Marco Melandri der mit Abstand erfolgreichste dieses Quartetts. GRT-Kollege Sandro Cortese ist zwar Moto3- und Supersport-Weltmeister, aber ein Rookie auf der 1000er. Und die Werksfahrer van der Mark (2 Siege, 21 Podestplätze) und Lowes (1/11) haben deutlich weniger vorzuweisen.
Nach seinem ersten Test Ende Januar in Jerez ist Melandri zuversichtlich, dass er an seine alten Yamaha-Erfolge anschließen kann. Der 36-Jährige glaubt sogar, dass Yamaha nahe am Kawasaki-Werksteam mit Weltmeister Jonathan Rea dran sein wird.
«Der Charakter der Yamaha ist derselbe, wie ich ihn von 2011 kenne», erzählte Melandri SPEEDWEEK.com. «Das jetzige Modell ist leichter und geradliniger, alle Vorteile der Maschine wurden in kleinen Schritten weiter verbessert. Es gibt keine Nachteile mehr, wie es 2011 der Fall war. Damals war der Motor sehr voluminös und das Getriebe schaltete langsam. Die Yamaha heute ist viel besser. Den neuen Motor mag ich sehr, das Drehmoment entfaltet sich sehr sanft und ist über das gesamte Drehzahlband linear. Das ist sehr gut für meinen Fahrstil. Die Maschine lässt sich auch sehr präzise fahren, nur bei Richtungswechseln fühlt sie sich etwas schwer an. Und du weißt immer, woran du mit der Front bist – ich beanspruche den Vorderreifen mehr als andere Piloten.»