18 Fixstarter: Fahrerschwund in der Superbike-WM
Früher gab es volle Starterfelder in der Superbike-Weltmeisterschaft
Die Superbike-Weltmeisterschaft war in der Vergangenheit bei den Zusehern vor allem wegen der übervollen Fahrerfelder beliebt. In den Anfangsjahren konnten immer wieder auch Lokalmatadore auf ihren Heimstrecken mit ihren Leistungen auf sich aufmerksam machen und sich für die Zukunft bei den Teams empfehlen.
Bei der Premiere der seriennahen WM-Serie bewarben sich 1988 in Donington unglaubliche 60 Piloten für die 40 Startplätze. Bei den Rennen in Hockenheim und auf dem Österreichring fanden sich 62 bzw. 55 Namen auf der Nennliste. Nur bei den Überseerennen in Australien und Neuseeland gab es ein überschaubares Fahrerfeld, weil sich die meisten europäischen Privatfahrer die hohen Reisekosten nicht leisten konnten.
Vor allem Fahrer aus den deutschsprachigen Ländern waren gern gesehene Gaststarter in der Superbike-WM. Dem Österreicher Andreas Meklau gelang auf seiner privaten Ducati mit seinem Sieg im Regenrennen auf dem Österreichring 1993. Danach nahm seine Karriere Fahrt auf. Auch der Deutsche Jochen Schmid (Kawasaki) konnte sich in den 1990er-Jahren trotz stärkster Konkurrenz immer wieder im Vorderfeld behaupten.
Inzwischen hat das Wettrüsten die Superbike-Weltmeisterschaft derart verteuert, dass es fast nur noch Werksmannschaften oder werksunterstützte Teams in der einst verhältnismäßig günstigen Rennserie gibt. Das spiegelt sich auch in den dürftigen Teilnahmefeldern wider. 32 Jahre nach der ersten Veranstaltung in Großbritannien haben sich für 2019 gerade einmal noch 18 Unentwegte aus neun Nationen fix eingeschrieben.
Von den 18 Fixstartern kommt mit Jonathan Rea, Tom Sykes, Chaz Davies, Leon Camier, Leon Haslam und Alex Lowes ein Drittel aus Großbritannien. Italien wird mit drei Piloten (Marco Melandri, Michael Ruben Rinaldi und Alessandro Delbianco) dabei sein. Deutschland stellt mit Markus Reiterberger und Sandro Cortese ebenso zwei Fahrer wie Spanien (Álvaro Bautista und Jordi Torres). Je ein Fahrer aus Japan (Ryuichi Kiyonari), den Niederlanden (Michael van der Mark), der Türkei (Toprak Razgatlioglu), Irland (Eugene Laverty) und Argentinien (Leandro Mercado) komplettieren das schüttere Feld.