Jetzt hat’s gekracht: Die Alphatiere Bautista und Rea
Kampf der Giganten: Jonathan Rea (1) gegen Alvaro Bautista
Die Superbike-WM sah in der Vergangenheit viele großartige Duelle, mit Alvaro Bautista gegen Jonathan Rea erleben wir den nächsten Kampf der Giganten. Ein unterschätzter ehemaliger MotoGP-Fahrer, auf den die neue Ducati Panigale V4R wie geschneidert passt, gegen den vierfachen Weltmeister und erfolgreichsten Superbike-Piloten aller Zeiten.
In Australien gewann Bautista die Hauptrennen mit 14,983 und 12,195 sec Vorsprung, im Sprintrennen blieb er 1,176 sec vor Rea, der dreimal Zweiter wurde.
Niemand ging davon aus, dass Bautista in Thailand gleich dominant sein würde – und das war er auch nicht. Rea leistete bis zur Rennmitte erbitterte Gegenwehr und musste für einmal an sein Limit gehen. Ab dann kämpfte er mit stumpfen Waffen gegen die überragend schnelle Ducati und ihren begnadeten Kutscher.
Polesetter Bautista gewann den Start, wurde aber bereits in der ersten Kurve vom Kawasaki-Star überrumpelt. «Ich bremste zu spät und verlor deshalb viel am Kurvenausgang», erklärte Bautista.
Diese Situation ging glimpflich aus, dafür krachte es in der dritten Runde. Rea ging in der Zielkurve innen an Bautista vorbei, der Spanier fiel dabei fast von seiner V4R. «Normalerweise fährst du diese Kurve hoch an und bremst hart, um bestmöglich aus der Kurve heraus zu kommen», schilderte Bautista SPEEDWEEK.com. «Ich fuhr auf der normalen Linie und er stach nach innen. Aber da innen ist keine Linie. Er fuhr einfach nur nach innen, zielte auf mich – und fand mich! Ich hatte sehr viel Glück, dass ich nicht gestürzt bin.»
War das normal, hart, unfair, dumm? «Aggressiv, sehr aggressiv», meinte Bautista. «Frag ihn, ob das so geplant war. Ob er wirklich innen fahren wollte, oder ob er auf einen Blockpass wie im Motocross abzielte. Es gibt immer zwei Perspektiven.»
«Er kam so schnell an und fuhr in der Kurve eine weite Linie», hielt Rea fest. Und ergänzte spitz: «Das war ein Überholmanöver in einem Superbike-Rennen. Bei uns gibt es solche Manöver, für mich ist das normal. Ich war innen und ihr kennt meinen Kampfgeist. Und es ist ja nicht so, dass ich aus dem Nichts kam. Unglücklicherweise berührten wir uns am Kurvenausgang, geplant war das nicht. Diese Situation verdient nicht viele Worte.»