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Wie ein Superbike die Thailand-Hitzeschlacht überlebt

Von Kay Hettich
Das Superbike-Meeting in Buriram/Thailand war für Mensch und Maschine eine Herausforderung. Was die Teams tun, damit der Motor nicht explodiert und eine bestmögliche Performance zu erreichen. Der Aufwand ist enorm!

Über 35 Grad Lufttemperatur, gepaart mit einer unerträglichen Luftfeuchtigkeit und einer Asphalttemperatur von bis 60 Grad – das Superbike-Meeting in Thailand wartete mit extremen äußeren Bedingungen auf. Für die Teams bedeutet die Hitzeschlacht eine noch gewissenhaftere Vorbereitung.

Das Pata Yamaha Werksteam gewährte einen Blick hinter die Kulissen was zu ist, damit die R1 nicht nur 20 Runden übersteht, sondern auch mit der bestmöglichen Performance. Alberto Colombo, Technischer Koordinator bei Yamaha, erklärte die wichtigsten Maßnahmen. «Eine Rennmotorrad mag hohe Temperaturen nicht sonderlich – und in Thailand ist es noch gravierender», begann der Italiener.

«Bei den Bremsen haben wir mehrere Maßnahmen durchgeführt, um die Performance zu verbessern. Am unteren Ende der Gabel waren Luftkanäle montiert, um mehr Luft direkt an die Bremssättel zu führen. Außerdem verwenden wir dickere Bremsscheiben als üblich. Die höhere Masse heizt sich weniger schnell auf.»

«Wir überwachen die Temperatur mit einem Lack, der sich bei Hitze verfärbt. Grün bei 430 Grad, orange bei 560 Grad und rot bei 610 Grad. Nach den Rennen war sogar rot verändert, also wurden die Bremsscheiben über 600 Grad heiß! Die Mechaniker müssen aufpassen, wenn die Bikes zurück in die Box kommen. Nach jeder Session werden die Bremssättel gewartet und die Flüssigkeit gewechselt.»

«Wird Öl- oder Kühlwasser zu heiß, verliert der Motor an Leistung und es steigert das Risiko eines Defekts. Weil die Lufttemperatur bereits so hoch ist, haben wir ein Problem bei der Kühlung. Wir verwenden ohnehin schon die besten Kühler, also sind die Möglichkeiten begrenzt. Wir könnten das Schutzgitter entfernen, damit mehr Luft direkt an die Kühler kommt, aber dann könnte ein aufgewirbelter Stein die Bauteile beschädigen. Das würde das Risiko für unsere Fahrer und unserer Konkurrenten erhöhen und ist keine Option.»

«Also versuchen wir, den Kühlern möglichst viel Luft zuzuführen. Dafür haben wir die Verkleidung im Rahmen des Reglements so modifiziert, damit möglichst viel heiße Luft vom Motor entweichen kann und gleichzeitig haben wir den Abstand zwischen Verkleidung und Kühler auf das Minimum reduziert. Aerodynamisch ist das nicht ideal, in dem Fall ist die Kühlung aber wichtiger.»

«Und natürlich darf sich auf keinen Fall Luft im Kühlwasserkreislauf befinden. Wegen der extremen Bedingungen müssen wir auch das Motoröl in kurzen Intervallen wechseln.»


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