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Ten Kate Racing: Weshalb BMW das Team abblitzen ließ

Von Ivo Schützbach
Am 12. März gab das niederländische Team Ten Kate Racing offiziell seine Rückkehr in die Superbike-WM 2019 bekannt. Mit welchem Hersteller und Fahrer und zu welchem Rennen, wird am 2. April verkündet.

In den letzten Monaten hat sich herauskristallisiert, dass für Ten Kate nach der Trennung von Honda aus Rennsportsicht, und auch geschäftlich für den großen Motorradladen in Nieuwleusen, nur zwei Hersteller Sinn machen: Yamaha und BMW.

Yamaha hat gegenüber SPEEDWEEK.com bestätigt, dass Ten Kate Racing ein Angebot unterbreitet wurde. Fest steht auch, dass es ein Ein-Mann-Team geben wird. Aller Voraussicht nach kommt Loris Baz zum Zug, der Franzose ist sowohl der Favorit von Yamaha-Rennchef Eric de Seynes als auch von WM-Promoter Dorna, der dringend ein Zugpferd für den Event in Magny-Cours braucht.

Aus Bayern ist zu hören, dass es großes beiderseitiges Interesse an einer Zusammenarbeit von Ten Kate und BMW gab, das wird für 2019 aber aus verschiedenen Gründen nichts.

Die neue S1000RR ist in der Superbike-Konfiguration erst seit dem 18. Dezember auf der Rennstrecke, die BMW-Rennabteilungen in München und Berlin können derzeit unmöglich ein zweites WM-Team stemmen. Dafür fehlt es aktuell an Personal und Ersatzteilen. Dem Vernehmen nach hat BMW schon genug damit zu tun, sämtliche Teams in den nationalen Meisterschaften zu bedienen.

Außerdem hat Motorsport-Direktor Marc Bongers vom neuen Geschäftsführer Dr. Markus Schramm einen klaren Auftrag erhalten. Der lautet: Zusammen mit Partner Shaun Muir Racing schnellst möglich ein konkurrenzfähiges Paket entwickeln und Tom Sykes und Markus Reiterberger nach vorne bringen. Der immer bodenständige Niederländer wird sich im ersten Jahr mit dem neuen Motorrad nicht mit einem zweiten Team verzetteln, dafür hätte außerdem ein Budget aufgestellt werden müssen.

Gelingen BMW 2019 solide Fortschritte und das Motorrad ist zum Ende der Saison hin konkurrenzfähig, dann ist ein zweites Team für 2020 willkommen, so viel lässt Bongers durchklingen.

Team-Prinzipal Shaun Muir erklärte dazu gegenüber SPEEDWEEK.com: «Mein Vertrag definiert eindeutig, dass wir das Referenzteam sind. Wenn es ein gut finanziertes Privatteam gibt, das nächstes Jahr mit BMW zusammenarbeiten möchte, dann wird es von einem sehr guten Paket profitieren. Dafür braucht es aber auch einen sehr guten Fahrer, ich rede von einem Kaliber wie Tom Sykes. 2020 wird BMW ohne Zweifel sehr gute Kundenbikes liefern können.»

Zu spät für Ten Kate Racing.

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