Alex Lowes bekniet Yamaha: Nicht auf Melandri hören!
In der ersten Saisonhälfte 2018 wackelte Marco Melandris Ducati auf den Geraden teilweise so stark, dass man vom Zuschauen seekrank wurde. Seit vergangenem Wochenende in Thailand gebärdet sich seine Yamaha R1 auf die gleiche Art. «Vielleicht ist es meine Größe und mein Gewicht im Zusammenspiel mit den Reifen – ich weiß es nicht», rätselt Melandri.
Natürlich versucht der Italiener jetzt alles, um diese Sorge loszuwerden. Und versetzt damit Werksfahrer Alex Lowes in helle Aufregung, der in Buriram in allen drei Rennen Dritter wurde und vor Melandri landeten.
«Er ist so respektlos», ereiferte sich Lowes im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Er ist der einzige Fahrer auf einer Yamaha, der solche Probleme hat. Er hat definitiv keinen Respekt vor niemandem, was echt frustrierend ist. Er hat es im Parc fermé nicht mal geschafft mir zu gratulieren, das macht ihn zu einem schlechten Menschen.»
Und ergänzte: «Er ist ein fantastischer Fahrer, wie er technisch gesehen Motorrad fährt ist wirklich stark. Er fährt sehr weich und positioniert sein Bike in den Kurven hervorragend. Indem ich mir seine Daten angesehen habe, lernte ich eine Menge. Für Yamaha ist er ohne Zweifel eine große Hilfe.»
Wenn du hinter Melandri herfährst und sein Motorrad so wackelt, ist das nicht angsteinflößend? «Nicht wirklich, als ich hinter ihm fuhr, war es nicht so schlimm», meinte der Engländer. «Es sieht so aus, als würde er manchmal etwas tun, wodurch es schlimmer wird. In einer Runde hat er das Problem, in der nächsten nicht – ich verstehe nicht warum. Es kann nicht sein, dass mit der Yamaha etwas fundamental schief läuft, wie das damals bei Ducati der Fall war. Es muss etwas mit seiner Oberkörperhaltung auf der Geraden zu tun haben, oder mit seinem Gewicht. Ich versuche auf den Geraden zu entspannen und wende kaum Kraft auf. Es tut mir leid, dass er dieses Problem hat, das bremst ihn offensichtlich. Aber ich vermute, dass er das mit jedem Motorrad hat.»
Lowes weiter: «Ich habe einige Kommentare gehört und hoffe jetzt nur, dass Yamaha nicht zu viel dafür aufwendet, sein Problem zu lösen. Es hörte sich so an, also wollen sie sich dem Problem annehmen. Das bedeutet aber gleichzeitig, dass sie sich nicht mehr so sehr auf unsere Aufgaben konzentrieren können. Wir sind das Hauptteam, sie müssen sicherstellen, dass der Fokus auf uns liegt. Wir liegen nach wie vor zu weit hinter Ducati und Kawasaki, wir müssen weiterschuften. Für Yamaha ist es schwierig, dass sie vier gleichwertige Motorräder am Start haben, letztlich glaube ich aber, dass es positiv ist. Melandri ist wichtig und Cortese macht als Rookie einen fantastischen Job. Hoffentlich können wir das Motorrad mit unser aller Hinzutun nach vorne bringen.»