Böses Déjà-vu bei Melandri: «Muss bei Null beginnen»
Marco Melandri muss seine R1 von Grund auf neu abstimmen
Als Marco Melandri in der Superbike-WM 2018 grandios die beiden Auftaktrennen in Australien gewann, stand der damalige Ducati-Pilot ganz oben auf der Liste der potentiellen Titelanwärter. Dass der Italiener nur WM-Fünfter wurde, lag zu einem großen Teil an einem mysteriösen Fahrwerksproblem an seiner Panigale R, die sich bei höherer Geschwindigkeit extrem aufschaukelte.
Dieses Problem verfolgte den 22-fachen Laufsieger zu Yamaha! «Vielleicht ist es meine Größe und mein Gewicht im Zusammenspiel mit den Reifen. Ich weiß es nicht», rätselt Melandri.
Dass er dennoch mit Yamaha-Werkspilot Michael van der Mark sowie Kawasaki-Werkspilot Leon Haslam um Platz 4 kämpfen konnte, zeigt die Extraklasse des Italieners. In Lauf 1, Sprintrennen und Lauf 2 erreichte Melandri sechste Plätze.
«Wir hatten das Problem bereits ab der ersten Session. Ich war auch generell nicht sehr optimistisch, weil ich die R1 nur mit viel Mühe in die schnelle Kurven einlenken konnte. Das Bike rutschte wild», erklärte der Yamaha-Pilot. «Wegen der Fahrwerksunruhen auf den Geraden musste ich immer in den Rasten stehen. Sich setzen, um etwas auszuruhen, war nicht möglich. Wir haben die Abstimmung ein wenig angepasst, verloren dadurch aber wiederum Grip am Hinterrad. Also musste ich versuchen, Zeit auf der Bremse aufzuholen und mehr Speed aus den Kurven mitzunehmen. Nach zehn Runden ließ aber die Traktion nach.»
Melandri sehnt sich auf die vertrauteren Piste in Europa und hofft auf den Durchbruch. «Zurück in Europa werden wir mit einem weißen Blatt Papier und von vorne beginnen müssen», sagte Melandri. «Ich habe zwar verstanden, was ich brauche, das zu erreichen wird aber Zeit in Anspruch nehmen. Wichtig ist, dass wir nicht aufgeben und uns Verbesserungen Schritt für Schritt erarbeiten.»
Immerhin: Mit 54 Punkten hat Melandri als WM-Fünfter nur 15 WM-Punkte weniger als der drittplatzierte Werkspilot Alex Lowes.