Sandro Cortese (8./Yamaha): «Nichts hat funktioniert»
Sandro Cortese in Assen
Die Bedingungen am ersten Trainingstag der Superbike-WM in Assen waren nichts für Warmduscher. Im ersten Training zeigte das Thermometer nur 6 Grad, in der zweiten Session stieg es – auf kühle 7 Grad.
Bedingungen, bei denen auch Sandro Cortese zunächst nicht in Schwung zu kommen schien: Am Vormittag nur Platz 15, der Rückstand gewaltige 2,474 sec. In der zweiten Session steigerte sich der Supersport-Weltmeister aber um 2,3 sec und fuhr in 1:35,703 min mit nur noch 0,289 sec Rückstand auf die Tagesbestzeit von BMW-Pilot Tom Sykes auf Platz 8!
«Wir hatten im ersten Training enorme Schwierigkeiten, Grip zu finden», erzählte Cortese SPEEDWEEK.com. «Bei kühlen Temperaturen kriegten wir das Motorrad für mich nicht fahrbar. Wir waren auf verlorenem Posten und wussten nicht, was wir machen können. Wir haben die Schwinge kürzer und länger gemacht, nichts hat funktioniert. Am Nachmittag haben wir aber den richtigen Weg eingeschlagen. Als die Abstimmung gepasst hat, bin ich sofort 1,5 sec schneller gefahren, ohne, dass ich meinen Fahrstil umstellen musste.»
Cortese verrät, dass er mit dem Set-up eines der Yamaha-Werkspiloten experimentiert hat. «Wir wollten das von van der Mark ausprobieren, aber das ist mit meinem Fahrstil bei den Temperaturen nicht machbar. Wir wollten das Set-up der anderen unbedingt mal testen – man muss ja auch mal was ausprobieren, um vorwärts zu kommen. Dafür sind die beiden freien Trainings letztendlich auch da», schilderte der Berkheimer. «Wir sind dann auf unser Setting von Aragón zurückgegangen. Das ist mein Standard-Set-up, was von dem der anderen Yamaha-Piloten abweicht.»
Der Superbike-Rookie wird sein Set-up weiter voran treiben. «Wir haben im Grunde schon vor Australien einen eigenen Weg eingeschlagen», betonte Cortese. «Der Lowes hat sein Bike sehr agil einstellen lassen. Weil van der Mark sehr groß ist, hat der ein komplett anderes Bike – das fängt schon bei einer längeren Sitzbank an. Marco fährt das Motorrad ohnehin ganz anders. Ich habe so ein Zwischending zwischen agil und stabil. Das hat sich für uns heute bestätigt, dass unsere Einstellungen, die wir von Australien über Thailand und Spanien entwickelt haben, auf mich angepasst sind.»