Wie Tom Sykes mit den Niederlagen gegen Reiti umgeht
Markus Reiterberger vor Tom Sykes
Mit Qualifyer-Reifen war Tom Sykes in der Superpole der schnellste Mann auf dem TT Circuit. Doch bevor er den Speed in seine 49. Pole-Position ummünzen konnte, wurde die Session am Samstagmorgen nach einem Sturz abgebrochen.
Auf Rennreifen gehörte der Engländer auf seiner BMW S1000RR in allen Trainings zu den Schnellsten.
Und doch war Sykes von Startplatz 6 aus in den Rennen chancenlos und kam lediglich als Zehnter und Siebter ins Ziel – mit 21,7 und 15,3 sec Rückstand auf Doppelsieger und WM-Leader Alvaro Bautista aus dem Ducati-Werksteam.
«Es ist frustrierend, letztlich hatte ich aber das gleiche Problem wie schon das ganze Jahr», holte Sykes beim Treffen mit SPEEDWEEK.com aus. «Wenn wir alleine fahren, haben wir ordentlichen Speed. Mit unserem Speed-Defizit auf den Geraden können wir im Zweikampf nicht bestehen.»
Auf den Geraden ist die BMW nicht schnell genug, um aus dem Windschatten heraus auf der Bremse zu überholen. In Kurven zu überholen ist schwierig, und die Rundenzeiten der BMW-Fahrer leiden in den Rennen darunter, dass sie in den Kurven aufgehalten werden.
«Potenzial ist vorhanden, deshalb rege ich mich nicht über die Platzierungen auf», hielt Sykes fest. «Ideal sind die Platzierungen nicht, aber mit Voranschreiten der Zeit werden sie besser. In Lauf 2 verlor ich zehn Sekunden auf Platz 2. Wir kennen unsere Probleme und können diese Lücke schließen.»
Entweder für die nächsten Rennen in Imola oder für Jerez Anfang Juni bringt BMW eine Motorausbaustufe, welche 8 PS mehr haben wird. Damit sollten Sykes und Reiterberger in der Lage sein, aus dem Windschatten heraus zu überholen.
So lange sie mit dem aktuellen Motor fahren müssen, ist es zwingend notwendig, sich für einen Startplatz weit vorne zu qualifizieren, wollen sie in den Rennen respektable Ergebnisse holen. «Ideal ist, aus der ersten Reihe zu starten», unterstreicht Sykes. «In unserer momentanen Situation wünsche ich mir sobald wie möglich einen Motor mit mehr Leistung – egal, wie viele PS mehr es sind. Aber das überlasse ich BMW und dem Team, sie planen die Strategien. Mein Job ist, das Motorrad zu fahren und das Chassis und alles andere neben dem Motor zu entwickeln.»
Sykes, Weltmeister 2013 und 34-facher Laufsieger, unterlag in Assen erstmals in beiden Hauptrennen seinem Teamkollegen Markus Reiterberger – um 6,5 und 0,014 sec. «Ich habe Markus in Assen stark erwartet», so der 33-Jährige. «Letztes Jahr habe ich mir sein Superstock-Rennen hier angesehen und er fuhr damals unglaubliche Rundenzeiten. Er erledigt dieses Jahr gute Arbeit und fuhr in Assen zwei starke Rennen. Aus seinem Startplatz in der ersten Reihe hat er das Maximum gemacht. Ich gebe nicht viel auf das Gerede, den Teamkollegen zu schlagen.»
Mit 54 Punkten liegt Sykes in der WM-Gesamtwertung auf Rang 9. Zum vor ihm platzierten Sandro Cortese (GRT Yamaha) fehlen zehn Punkte, auf Jordi Torres (Pedercini Kawasaki) hat er fünf Vorsprung.