MotoGP: Neuer Yamaha-Motor zu stark

Nach Sieg: Jonathan Rea macht sich keine Illusionen

Von Ivo Schützbach
«Alle haben konzentriert weitergearbeitet», versicherte Jonathan Rea

«Alle haben konzentriert weitergearbeitet», versicherte Jonathan Rea

Elfmal in Folge unterlag Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) in der Superbike-WM 2019 Alvaro Bautista. Dass er den Ducati-Star beim Heimrennen des Herstellers aus Bologna schlagen konnte, ist eine besondere Genugtuung.

Obwohl Ducati zwei Wochen vor dem Superbike-WM-Event in Imola im Autodromo Enzo e Dino Ferrari testete, war die Strecke für Alvaro Bautista vergleichsweise neu: Vor dem ersten Superbike-Rennen am Samstag fuhr der 34-Jährige während seiner langen Karriere kein Rennen in Imola.

Weltmeister Jonathan Rea dominierte mit seiner Kawasaki ZX-10RR die freien Trainings, in der Superpole musste er sich um winzige 0,127 sec Ducati-Werksfahrer Chaz Davies geschlagen geben – Bautista nahm er aber fast 8/10 sec ab!

Im Rennen überholte Rea in der ersten Runde Davies, der kurz später mit Elektrikschaden ausfiel. Über die 19 Runden distanzierte der Nordire den zweitplatzierten Bautista um beinahe 8 sec.

«Alvaro wurde über das Wochenende immer stärker, ich wusste aber, dass ich einen guten Rhythmus habe», erzählte Rea nach seinem ersten Sieg seit dem 26. Oktober 2018 in Katar. «Statt uns auszuruhen, haben wir mit dem Motorrad immer weitergearbeitet. Unser Schritt ging in die richtige Richtung, ich fühle mich gut. Ich sah Chaz als stärksten Gegner. Als ich an ihm vorbei war, setzte ich alles auf eine Karte und versuchte wegzufahren – das war mein Plan und der ging auf. Ich fuhr eine halbe Sekunde pro Runde schneller und konnte den Vorsprung konstant ausbauen. Die letzten Runden konnte ich dann den Moment genießen.»

Der vierfache Champion weiter: «Kawasaki hat das Motorrad verbessert, wir sind dieses Jahr auf allen Strecken schneller. Durch die neu erwachsene Konkurrenz ist der Maßstab aber ein anderer, deshalb müssen wir uns verbessern. Obwohl wir bis Imola kein Rennen gewannen, gab keiner im Team auf, die Atmosphäre ist unglaublich. Alle im Team unterstützen mich, das macht diesen Sieg so schön. Er ist der Lohn für alle. Man kann das Team und sich selbst mit Siegen belohnen, das gelang bis heute aber nicht.»

Rea hatte sich im Vorfeld ausgemalt wie es sein würde, Ducati ausgerechnet in Imola das erste Mal zu schlagen. «Das hat mich angestachelt», hielt der 32-Jährige fest, der seinen Rückstand in der WM um fünf Punkte auf 48 gegenüber Bautista reduzieren konnte. «Der Sieg ist gut für mich und meine Einstellung, aber auch für die Meisterschaft. Letztes Jahr dominierte ich. Wenn dann ein neuer Fahrer mit einem neuen Motorrad kommt und dich schlägt, dich richtig schlägt, jedes Wochenende, dann ist das schwierig. Dann schaust du in den Spiegel und stellst dir Fragen. Seit Assen habe ich mich selbst davon überzeugt, dass ich in Imola gewinne. Jede Minute im Training stellte ich mir vor, wie ich in Imola gewinne. Wir müssen unsere Chancen nützen, Imola war eine perfekte Möglichkeit. Imola ist eine Strecke für mich und Kawasaki und wir holten das Maximum heraus. Es steht aber außer Frage, dass Alvaro extrem stark ist. Wenn sich mir Siegchancen bieten, dann nütze ich sie. Wenn nicht, dann hole ich eben das Beste heraus.»


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