Baut Yamaha eine MotoGP-basierte R1 als Anti-Ducati?
Die aktuelle Yamaha R1 von Alex Lowes
Dass Yamaha sein Supersport-Flagschiff spätestens auf 2021 überarbeiten wird, um Euro 5 zu erfüllen, ergibt sich zwingend aus den Fristen für die Einführung der neuen Abgas- und Lärmnormen. Die Japaner werden die Gelegenheit sicher auch dazu nutzen, um eine Antwort auf die Ducati Panigale V4R zu liefern, die in der Superbike-WM 2019 elf von 13 Rennen gewann.
Das Gerücht, dass Yamaha wie andere Hersteller den Reihenvierzylinder mit einer variablen Ventilsteuerung ausrüsten wird, um die Schadstoffemissionen zu senken, dürfte sich mit grosser Wahrscheinlichkeit bewahrheiten. Willkommender Nebeneffekt ist dabei eine füllige Leistungskurve über einen weiten Drehzahlbereich.
Wieder einmal wird auch über eine rückwärts drehende Kurbelwelle spekuliert. Dieser Kniff, der auch an den MotoGP-Rennmaschinen angewendet wird, vermindert die Wheelietendenz bei starker Beschleunigung, benötigt aber eine Zwischenwelle und ein zusätzliches Zahnradpaar, um die Drehrichtung der Kurbelwelle zu ändern.
Dazu ist davon die Schreibe, dass Yamaha als erster Hersteller ein Strassenmototrrad mit einem so genannten Seamless-Getriebe ausrüsten wird. Diese Getriebe sind im MotoGP-Rennsport im Einsatz und erlauben Schaltvorgänge, ohne dass dabei der Kraftfluss auch nur einen kurzen Moment unterbrochen wird. Wenn man um den Wartungsaufwand weiß, den diese Getriebe im MotoGP-Rennsport benötigen, ist es praktisch unmöglich, solche Getriebe im Alltagsbetrieb einzusetzen. Es sei denn, Yamaha wäre ein technischer Durchbruch gelungen.
Wahrscheinlicher ist da schon das Gerücht, dass Yamaha an der neuen R1 eine neuartige Wheeliekontrolle einsetzen wird. Diese macht, was erfahrene Wheeliekünstler auch machen: Die Höhe des aufsteigenden Vorderrads kontrollieren oder den Überschlag nach hinten verhindern durch den Einsatz der Hinterbremse, ohne dabei den Gasgriff zu schließen.