Ducati: Weichenstellung für 2011
Von Jörg Reichert
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Fabrizio (84) hatte auch beim Imola-Test die Nase vorn
Leistungsmangel hin oder her - das magere Abschneiden von Ducati-Xerox ist mehr hausgemacht als durch das Reglement erzwungen. Offensichtlich ist: Nach dem Abgang von Davide Tardozzi und weiteren Schlüsselpersonen zu BMW, wurden nicht die richtigen personellen Massnahmen umgesetzt.
Insbesondere auf dem Fahrersektor deutet alles auf einen Komplettaustausch hin. Nach dem Vize-Titel in 2009 stürzte Noriyuki Haga (J/35J) in die Mittelmässigkeit ab und wird für 2011 mit Kawasaki in Verbindung gebracht. Michel Fabrizio (I/25J) schaffte es auch in seinem zweiten Jahr im Ducati-Werkstem nicht, die für einen kommenden Weltmeister erforderliche Konstanz zu entwickeln. Honda hatte dies bereits frühzeitig erkannt und den einst hofierten Italiener ziehen lassen.
Die Kohlen aus dem Ducati-Feuer holt zurzeit nur [*Person Carlos Checa*] vom privaten Althea-Team. Ohne seinen technisch bedingten Totalausfall in Miller wäre der 37-Jährige noch immer WM-Dritter - Haga dagegen ist nur Siebter, Fabrizio gar nur Neunter! Kein Wunder also, dass hinter den Kulissen bereits über einen Transfer des routinierten Spaniers verhandelt wird. Althea-Chef Genesio Bevilacqua signalisierte bereits Entgegenkommen, Ducati wird sich das aber teuer erkaufen müssen.
Nicht undenkbar ist jedoch auch ein Ausstieg von Ducati aus der Superbike-WM, zumindest werksseitig! Für 2012 steht ein Modellwechsel an, wieso also noch in ein Auslaufmodell investieren? Ausserdem: Nach dem kostspieligen Wechsel von MotoGP-Star [*Person Valentino Rossi*] zu den Roten muss an anderen Stellen gespart werden und auch die Ressourcen in der Rennabteilung werden 2011 noch stärker auf die MotoGP fixiert. Das wäre für das Engagement in der Superbike-WM dann die Weichenstellung auf das Abstellgleis!