Ducati-Ass Álvaro Bautista: «Dieser Sieg ist für Opa»
Ein Blick in den Himmel: Der Jerez-Sieg ist für den verstorbenen Opa
Álvaro Bautista hat es wieder getan: In Jerez holte der frühere MotoGP-Pilot mit der Ducati Panigale V4R bereits den zwölften Sieg in der Superbike-WM 2019 und liegt in der Gesamtwertung nun bereits 52 Punkte vor Titelverteidiger Jonathan Rea (Kawasaki).
Nur noch zehn Punkte mehr und der Spanier könnte ein Meeting aussetzen und würde immer noch WM-Leader sein!
Ein Vorteil von Bautista sind seine herausragenden Streckenkenntnisse in Jerez. Seit seinen Anfängen in der spanischen Meisterschaft fuhr der 34-Jährige hunderte von Runden auf 4,4 km langen Piste.
«Ich kenne die Strecke sehr gut aus der MotoGP, ich war mir aber etwas unsicher, wie es dort mit dem Superbike sein würde», meinte Bautista im Gespräch mit SPEEDWEEK.com. «Es ist auch ganz was anderes, ob man ein Training fährt oder ein Rennen – gerade bei großer Hitze. Normalerweise ist unser Rennpace ähnlich wie im Rennen, deshalb habe ich zu Beginn tiefe 1:39 min erwartet. Also habe ich mich schnellstmöglich an die Spitze gesetzt, um meinen Rhythmus fahren zu können. Ich konnte mich mit jeder Runde weiter absetzen und habe dann angefangen, Reifen und meine Kraft einzuteilen. Das reichte, um wieder zu gewinnen.»
In der Mittagssonne heizte sich der Asphalt auf 54 Grad auf. Bautista hatte wie Pole-Setter Jonathan Rea (Kawasaki) vorne einen SC2-Reifen und für hinten eine SC0-Entwicklung gewählt. «Diese Option hatte eine gute Performance und hielt bei mir lange durch – deshalb haben wir ihn genommen. Ich denke wir werden ihn auch im Superpole-Race verwenden.»
Bautista gewann bei seinem ersten Heimrennen in Aragón alle Rennen, doch der Erfolg in Jerez zählt für ihn höher. «Siege in Spanien schmecken immer etwas süßer. In Jerez hatte vor mir noch nie ein Spanier einen Superbike-Lauf gewonnen, deshalb ist dieser Sieg für mich spezieller, zumal auch viele Freunde und meine Familie dabei waren», meinte der Spanier. «Vor ein paar Tagen ist mein Opa gestorben und ich wollte diesen Sieg für ihn einfahren – das gab mir viel Motivation. Ja, deswegen ist es wohl für mich etwas ganz besonderes.»
Der erwartete Zweikampf mit Weltmeister Jonathan Rea blieb aus, obwohl der Kawasaki-Pilot in der Superpole triumphierte. «Ich habe das auch erwartet, aber wie gesagt: Trainings und Rennen sind in Jerez zwei paar Schuhe. Ich konnte meinen Speed mehr oder weniger durchziehen, die meisten anderen konnten das nicht. Das war mein Glück.»