Formel 1: Max Verstappen – alles für die Katz

Wie Sandro Cortese den ersten Podestplatz wegschmiss

Von Ivo Schützbach
So stark wie in Misano sahen wir Sandro Cortese (GRT Yamaha) seit seinem Umstieg in die Superbike-WM noch nie. Nach Startplatz 2 war der Schwabe im Sprintrennen auf Podestkurs – bis ein Loch kam.

Samstagmorgen durfte sich Sandro Cortese über seine beste Qualifying-Leistung und Startplatz 2 freuen. Bei den Wasserspielen im ersten Rennen am Samstagnachmittag fuhr der Supersport-Weltmeister auf den respektablen siebten Platz. Im Sprintrennen am Sonntagmorgen, inzwischen schien an der Adria wieder die Sonne, war Cortese auf dem besten Weg zu seinem ersten Podestplatz in dieser Klasse.

Der 29-Jährige lag hinter WM-Leader Alvaro Bautista (Ducati) und Weltmeister Jonathan Rea (Kawasaki) auf Platz 3, als er in der siebten von zehn Runden stürzte. «Es hat so gut begonnen», stöhnte Cortese, als sich SPEEDWEEK.com mit ihm im Auflieger von GRT Yamaha zum Gespräch traf. «Ich habe mich sofort sehr wohl gefühlt auf dem Motorrad, mein Start war super. Bis zum Sturz hatte ich 100 Prozent Kontrolle über das Motorrad, dann war ich beim Reinfahren in die Kurve 20 Zentimeter neben der Ideallinie. Dabei erwischte ich genau das Loch, über das du auf der Bremse nicht drüberfahren solltest. Ich hatte keine Chance zu agieren, mir ist das Vorderrad sofort eingeklappt. Ich hatte 3 sec Vorsprung auf Sykes und hätte die drei Runden nur fertig fahren müssen.»

Weil Rea auf Platz 2 liegend stürzte, sich aber aufrappelte und als Fünfter ins Ziel rettete, hätte Cortese sogar Zweiter werden können. Sein bislang bestes Ergebnis in der Superbike-WM: Platz 6 in Jerez.

Der Sturz hatte außerdem zur Folge, dass der Berkheimer im zweiten Hauptrennen von Startplatz 10 losfahren musste. «Ich hatte wieder einen guten Start und konnte mich schnell bis auf Platz 6 vorarbeiten. Beim Umlegen von Kurve 1 auf 2 ist mir dann das Vorderrad eingeklappt.»

Cortese konnte seine R1 zwar aufklauben und weiterfahren, mehr als Platz 15 war aber nicht mehr möglich: «Es tut mir mega leid für mein Team, das an diesem Wochenende super Arbeit geleistet hat. Wir haben uns so gesteigert und so konzentriert gearbeitet. Bis zu den Stürzen bin ich super Rennen gefahren – dann nur einen Punkt mitzunehmen, ist sehr ärgerlich. Aber ich nehme immer das Positive mit. Lieber auf so einer Position stürzen, als auf Platz 14 herumfahren. Ich war nur 3 sec vom Podium entfernt, in Jerez habe ich noch davon geträumt, da vorne mitzuhalten. Das war halt ein Fehler – Rea ist eine halbe Runde später gestürzt. Es ist ja nicht so, dass nur ich als Rookie Mist gebaut habe, das ist vielen anderen auch passiert. Auch Bautista ist gestürzt – alle übers Vorderrad, weil die Bedingungen so extrem waren.»

In der Gesamtwertung liegt der zweifache Weltmeister nach 19 von 37 Rennen mit 93 Punkten auf Rang 10. Zum vor ihm platzierten Tom Sykes (BMW) fehlen ihm 17 Punkte.

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