Wie kaputt ist die Schulter? Sorgen um Sandro Cortese
Sandro Cortese bangt um seine linke Schulter
«Die ersten zehn Runden lag ich auf Platz 10 hinter Melandri, ich habe aber schon die ganze Woche die Befürchtung, dass etwas mit meiner linken Schulter nicht stimmt», erzählte Sandro Cortese SPEEDWEEK.com in Laguna Seca. «Ich bin ja in Donington auf dem Öl ausgerutscht und gestürzt. Über fünf Runden tat die Schulter nie weh, aber als es dann in die elfte Runde ging, kam der Schmerz von einem Moment auf den anderen. Ich versuchte ihn zu verdrängen, aber ich hatte keine Kraft. Ich versuchte nur noch das Rennen fertig zu fahren.»
Der Schwabe kam mit 53,6 sec Rückstand auf Sieger Jonathan Rea (Kawasaki) als 14. ins Ziel, die Aussichten für den Sonntag sind wenig optimistisch. «Mein körperlicher Einbruch war so groß, dass ich nicht mehr fahren konnte, wie ich wollte», schilderte Cortese. «Ich kann den Arm nicht anheben und muss das anderweitig kompensieren. Über fünf oder sechs Runden geht das, aber dann fängt es an. Ich nahm eine Schmerztablette, aber die kommt in den Sehnen und Bändern gar nicht an. Wenn du einen Knochen brichst und den taub stellst, dann spürst du nichts mehr. Das ist ärgerlich, weil mein Start ins Wochenende gut war und ich zu Rennbeginn auch kämpfen konnte – ich fuhr von 16 auf 10 nach vorne. Jetzt muss ich schauen, wie ich den Sonntag einigermaßen schmerzfrei rumbringe.»
Bist du nach Donington nicht zum Arzt? «Das ging nicht, weil ich direkt von England in die USA flog», erzählte der zweifache Weltmeister. «Ich habe dann mit dem Physiotherapeuten von Melandri gesprochen, weil der Schmerz erst am Dienstag kam. Er sagte mir, dass es ganz normal ist, dass der Schmerz erst einen Tag später kommt. Ich hatte keine Chance, ein MRT machen zu lassen. Das hole ich jetzt gleich nächste Woche am Dienstag zuhause nach. Machen hätte ich eh nichts können, weil ich ja sowieso hierher musste.»
Cortese hat sich dieses Jahr in Assen bereits auf der rechten Seite das Schlüsselbein ausgekugelt und die Bänder überdehnt. «Jetzt hoffe ich nur, dass ich keinen Bänderriss links habe, das würde lange dauern», weiß der 29-Jährige. «Ich hatte gehofft, dass es geht und habe die Verletzung deshalb auch nicht in den Raum gestellt. Aber wenn das Motorrad nach zehn Runden nur noch wackelt und du es nur noch mit einem Arm heben kannst, dann ist alles vorbei.»
Ergebnisse Laguna Seca, 1. Lauf: 1. Rea. 2. Davies. 3. Razgatlioglu. 4. Sykes. 5. Lowes. 6. Torres. 7. van der Mark. 8. Baz. 9. Melandri. 10. Rinaldi. 11. Laverty. 12. Mercado. 13. Delbianco. 14. Cortese. 15. Reiterberger. 16. Kiyonari. 17. Bautista.
WM-Stand nach Laguna Seca, Lauf 1:
1. Jonathan Rea (Kawasaki), 401 Punkte
2. Álvaro Bautista (Ducati), 352
3. Michael van der Mark (Yamaha), 215
4. Alex Lowes (Yamaha), 203
5. Leon Haslam (Kawasaki), 187
6. Toprak Razgatlioglu (Kawasaki), 169
7. Tom Sykes (BMW), 152
8. Chaz Davies (Ducati), 150
9. Marco Melandri (Yamaha), 131
10. Sandro Cortese (Yamaha), 98
14. Markus Reiterberger (BMW), 57