400. Superbike-WM-Event – nur ein deutscher Sieger
Am 3. April 1988 sorgte der Italiener Davide Tardozzi auf einer Bimota für den ersten Sieg in der neugeschaffenen Superbike-Weltmeisterschaft. Gefahren wurde in England auf der GP-Strecke in Donington Park. Am Ende des Tages wurden zum einzigen Mal die Ergebnisse beider Rennläufe zusammengefasst, es gab einen Gesamtsieger und man vergab doppelte Punkte. In Le Mans wurde damals nur ein Lauf gefahren und die Punkte für den Sieger ebenfalls verdoppelt. Damals bekam der Sieger nur zehn Punkte, bis Platz 15 ging es teilweise in halben Punkten nach unten. Erster Weltmeister der Serie wurde der US-Amerikaner Fred Merkel auf einer Honda, mit gerade einmal zwei Siegen in 17 Rennen.
Seitdem sind 31 Jahre vergangen und die Serie erlebte zu Jubiläen einige denkwürdige Momente: Etwa den famosen Sieg von Frankie Chili beim 100. Event 1996 in Monza mit spannender Zieldurchfahrt oder den Doppelsieg des Spaniers Carlos Checa bei der 250. Veranstaltung im Miller Motorsports Park in den Vereinigten Staaten von Amerika 2008.
Im gleichen Jahr wurde auf dem Circuito do Algarve in Portugal erstmals ein WM-Lauf für seriennahe Motorräder ausgetragen, der erste Sieger war der australische Ausnahmekönner Troy Bayliss auf seiner Ducati. Der dreifache Weltmeister mit der legendären Startnummer 21 hörte nach dem Event für einige Jahre auf und hing seinen Helm vorerst an den Nagel. Die Rennstrecke in der Nähe von Portimão steht heute noch im SBK-Kalender – bis mindestens 2022.
An diesem Wochenende wird auf der Berg-und-Tal-Bahn das zehnte Rennwochenende der Saison ausgetragen, in der Geschichte der Superbike-Weltmeisterschaft wird es ein Meilenstein: Zum 400. Mal werden die Motoren aufheulen und den Zuschauern eine spannende Show bieten. Auch wenn der WM-Kampf mit 81 Punkten Vorsprung zu Gunsten von Weltmeister Johnny Rea läuft, ist der Titel offen. Es sind noch 248 Punkte bis zum Saisonfinale in Katar zu holen.
In den bisherigen 399 Superbike-WM-Veranstaltungen gab es nur einen deutschen Sieger: Der Stollberger Max Neukirchner gewann mit Suzuki in der Saison 2008 den ersten Lauf in Monza und nur einen Monat später auch den ersten Lauf in Misano. Insgesamt bestritt er 148 Rennen und bestieg dabei acht weitere Mal das Siegerpodest.