Chaz Davies’ Plan, um Rea und Kawasaki zu knacken
Seit 2015 gewann Kawasaki-Werksfahrer Jonathan Rea fünf Superbike-Titel in Folge, widerstandskräftige Gegner hatte er in dieser Zeit nur wenige. Von 2015 bis 2017 bot ihm sein damaliger Teamkollege Tom Sykes einige Gegenwehr, 2018 war Ducati-Star Chaz Davies sein größter Herausforderer.
Zu Beginn dieser Saison fand Rea seinen Meister in Alvaro Bautista (Ducati), in der zweiten Saisonhälfte konnte der Nordire die Meisterschaft aber in beeindruckender Manier zu seinen Gunsten drehen. Bereits zwei Events vor Saisonende stehen Rea und Bautista als Weltmeister und Vize fest, für Platz 3 kommen realistisch betrachtet nur noch die Yamaha-Piloten Alex Lowes und Michael van der Mark sowie Toprak Razgatlioglu (Puccetti Kawasaki) in Frage.
Davies als Gesamt-Siebter hat bereits 56 Punkte Rückstand auf Lowes, in Argentinien und Katar gibt es nur noch 124 Punkte zu holen. Gesamt-Achter ist Tom Sykes, der 70 Punkte hinter dem Engländer liegt.
Reas größte Gegner der letzten Jahre erleben eine Saison mit Herausforderungen: Davies hat lange gebraucht, um mit der neuen Ducati Panigale V4R siegfähig zu werden. Sykes und BMW leisten gute Arbeit, ein regelmäßiger Podestkandidat wird die neue S1000RR aber wohl erst nächstes Jahr.
«Johnny ist der Maßstab, er gibt immer und überall den Ton an», weiß Davies. «Dasselbe gilt für Kawasaki. Es ist nicht einfach, einen WM-Titel zu gewinnen, aber fünf in Folge… Konstanz ist der Schlüssel zum Erfolg. Johnny gewinnt, wenn sich ihm die Chance bietet. Kann er das nicht, ist er trotzdem vorne dabei. Wir müssen darauf so gut wie möglich reagieren, ich lerne ständig dazu. Alvaro hatte eine Zeit lang die Hand am WM-Pokal. Das zeigt, dass Rea zu besiegen ist – dafür brauchst du aber Konstanz.»
«Ich will nicht eine große Sache an der Ducati geändert haben, jetzt geht es um Details», verdeutlichte Davies gegenüber SPEEDWEEK.com. «Aber auch Details machen große Unterschiede. Das wünsche ich mir für nächstes Jahr: Viele Detailveränderungen. Mit dem Twin habe ich ein Jahr und drei Events gebraucht, um das erste Rennen zu gewinnen. Mit dem jetzigen Bike konnte ich im neunten Event gewinnen. Obwohl es eine schwierige Saison ist und ich dabei strauchelte, mich an das neue Motorrad anzupassen, sind wir trotzdem besser, als in der vergleichbaren Situation vor fünf Jahren. Wir waren mit diesem Motorrad sofort konkurrenzfähig. Ich weiß, was ich mag, und ich weiß, dass ich manchmal etwas Zeit brauche, um mich zu gewöhnen. So lange es in die richtige Richtung geht, ist alles gut.»
Ducati wird im November je zwei Tage in Aragon und Jerez testen, dort kommen bereits einige der gewünschten Entwicklungsteile zum Einsatz.