Sandro Cortese: Absage von Ducati, hoffen auf Yamaha
Sandro Cortese
«So viel wie in den letzten Wochen habe ich noch nie telefoniert, mehr kann ich nicht tun», sagte Sandro Cortese vor seinem Abflug nach Argentinien, wo am kommenden Wochenende der vorletzte SBK-Event des Jahres ausgetragen wird. Der Schwabe flog am Sonntagabend von München nach Santiago de Chile. «Ich werde mir die Stadt zwei Tage lang ansehen, bevor ich am Mittwoch nach Mendoza weiterfliege.»
Seit einer Woche steht fest: Der Supersport-Weltmeister von 2018 wird nächste Saison nicht mehr für das Giansanti Racing Team fahren. Bald wird verkündet: Die Plätze von Cortese und Marco Melandri, der zum Saisonende zurücktritt, bekommen der Texaner Garrett Gerloff (24), Dritter der US-Superbike-Meisterschaft, und Federico Caricasulo (23), derzeit Zweiter der Supersport-WM.
Cortese verhandelte daraufhin mit Barni Ducati und Ten Kate Yamaha, wo es zwei reizvolle Plätze gibt.
Von Barni bekam der Berkheimer letzten Samstag die Absage, den Platz bekommt entweder Leon Camier oder es geht aus Sponsorengründen mit dem diesjährigen Fahrer Michael Ruben Rinaldi weiter.
Cortese führte lange Gespräche mit Eric de Synes, dem Chef von Yamaha Motor Europe, dessen Rennchef Andrea Dosoli sowie Ten-Kate-Teammanager Kervin Bos. «Langsam nähern sie sich an», verriet der zweifache Weltmeister. «Ich hoffe sehr, dass ich in der Yamaha-Familie bleiben kann.»
Für Yamaha wäre Cortese bei Ten Kate eine lohnende Geschichte: So könnte GRT seinem Auftrag als Talentschmiede nachkommen und der 29-Jährige seine Entwicklung auf dem Superbike fortsetzen. Mit dem sich anbahnenden deutschen WM-Lauf in Oschersleben und entsprechenden TV-Verträgen ist es auch für Promoter Dorna wichtig, 2020 einen Deutschen im Feld zu haben.
Sollte es zu keiner Einigung zwischen Ten Kate und Cortese kommen, werden die Niederländer mit dem Spanier Javier Fores fahren. Cortese steht dann vor einem größeren Problem: Die freien Plätze in der Superbike-WM werden laufend weniger.